Moritz Müller.
Foto: City-Press
Es herrscht ein neuer Teamgeist beim deutschen Nationalteam. Und kaum etwas macht das deutlicher, als eine Mitteilung von Bundestrainer Marco Sturm nach dem Turniersieg, die fast ein wenig untergegangen wäre. "Vier Jungs aus Nordamerika haben nach dem Samstag-Spiel Glückwunsch-SMS geschrieben und Grüße an das Team ausgerichtet", so der Bundestrainer. Vor einem Jahr? Undenkbar, vermutlich hätten die Spieler nicht einmal die Handynummer von Pat Cortina in ihrem Telefon gespeichert gehabt. Aber dies zeigt die neue Stimmung, die rund um das Adlertrikot herrscht.
Dazu passt auch der Turniersieg nach ausgesprochen ordentlichen Auftritten am Samstag und Sonntag. Zug zum Tor, Biss und Zweikampfstärke zeigte die Mannschaft gegen die Slowakei und die USA und begeisterte mit attraktivem Eishockey das Publikum. "Ein Heimturnier zu spielen und dort den Sieg zu erringen ist immer ein Erfolg", ist auch DEB-Präsident Franz Reindl erleichtert. "Wir haben gut gespielt und das Turnier verdient gewonnen", meinte Kapitän Patrick Reimer, der am Sonntag nicht im Einsatz war. "Aber es hat richtig Spaß gemacht, von außen zuzusehen."
Immerhin: Im DEB-Lager ist man auch so realistisch, den Turniersieg richtig einzuschätzen. "Wir müssen jetzt alle ruhig bleiben", so David Wolf. "Es waren die ersten Schritte auf einem langen Weg, den wir uns gemeinsam mit Marco Sturm vorgenommen haben, aber noch nicht mehr." Der Doppel-Torschütze vom Sonntag war freilich erleichtert, endlich einmal wieder in Deutschland getroffen zu haben. Denn seit seiner Rückkehr aus Nordamerika wartet er noch auf den ersten DEL-Treffer. "Ich habe ja schon länger auf ein Tor gewartet, da ist es für mich schon eine Befreiung."
Und dass am Ende wegen seines Fehlens nicht der Kapitän den neuen Deutschland Cup in die Höhe stemmen durfte, sondern sein Ersatzmann Moritz Müller, nahm Reimer gelassen. "Das ist kein Problem für mich. Der Moritz hat ein gutes Spiel gemacht, der hat sich das verdient. Ich hoffe, dass ich dann beim nächsten Turnier dran bin."
Tobias Welck/Sebastian Groß