Felix Petermann (hier links aus seiner Profizeit in München) hat am Mittwoch seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt. Foto: imago
"Mit einem weinenden und einem lachenden Auge" hat Felix Petermann am Mittwoch auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz seinen Rücktritt vom aktiven Leistungssport erklärt. "Wobei das weinende Auge überwiegt", wie der 31-jährige Verteidiger eingestand. "Denn schließlich hatte ich im Eishockey elf unglaublich schöne Jahre." 584 DEL- sowie 55 Länderspiele stehen in seiner Bilanz. Doch nun zwangen ihn die Folgen einer Schulterverletzung, seinen geliebten Sport an den berühmten Nagel zu hängen.
Wie ist es passiert? Petermann weiß es noch ganz genau: "Am 12. Dezenber 2014 bekam ich im Spiel gegen Mannheim einen Check. Ich stand eineinhalb Meter vor der Bande, war darauf nicht vorbereitet und erlitt eine Trümmerfraktur in der Schulter." Nach einer zweiten Operation im April mussten ihm die Ärzte mitteilen, dass seine linke Schulter nicht mehr voll funktionsfähig sein würde. Das geplante Comeback fiel damit endgültig ins Wasser.
Zum Glück gibt es noch das lachende Auge: Felix Petermann, seines Zeichens Kaufmann mit Masterstudium, kann bereits am kommenden Montag die zweite Karriere starten. Bei Siemens in Frankfurt wurde ihm eine Stabsstelle im Bereich "Building Technologies" angeboten und er griff kurzerhand zu. Wer den Ehrgeiz von Felix Petermann kennt, darf sicher sein, dass er auch in der freien Wirtschaft Erfolg haben wird, obwohl es dort zuweilen noch härter zugeht als auf dem Eis.
Nur eines wird er sich in nächster Zeit verkneifen: "So bald gehe ich nicht mehr in ein Eisstadion, denn dabei hätte ich ein ungutes Gefühl."
Arno Nahler