Das DEL2-Wochenende in der Nachlese Mit dem Goalie kommt die Hoffnung: Hartzell schenkt Falken zwei Siege – Löwen haben ein "mentales Problem"

Ja, die Heilbronner Falken sind noch immer Schlusslicht in der DEL2. Und ja, die Bilanz der Mannschaft von Mannix Wolf ist noch immer desaströs und erschreckend. Aber nun ist ein Licht am Ende des Tunnels aufgetaucht. Besser gesagt, ein Goalie. Mit Eric Hartzell haben die Verantwortlichen in Heilbronn den Erfolg zurückgebracht. Der Torhüter wurde am Wochenende zweimal zum Matchwinner und besten Spieler der Partie gewählt und bescherte dem Tabellenletzten fünf Punkte. Das und noch viel mehr in unserem Rückblick:

"Mein Ziel ist und bleibt die NHL": Über so eine Aussage könnte man fast lachen, wenn man weiß, dass Eric Hartzell gerade als Goalie beim abgeschlagenen DEL2-Schlusslicht Heilbronn angeheuert hat. Doch dann schlägt der Torhüter ein wie eine Bombe und macht schon am ersten Wochenende in der ganzen Liga von sich reden. Trotz Jetlag wurde er im Shootout gegen Weißwasser zum Matchwinner und auch in Crimmitschau hielt er den Falken-Sieg fest - mit stoischer Ruhe und blitzschnellen Reflexen. Der Goalie mit deutschen Wurzeln ("Mein Uropa wanderte aus Deutschland nach Amerika aus") scheint tatsächlich der neue starke Rückhalt der Falken zu sein. Über seine Ankunft, seine Ziele und seinen Traum von der NHL spricht Hartzell im aktuellen Interview in unserer Print-Ausgabe, die sich zudem ausführlich der Lage der Heilbronner Falken widmet.

Löwen haben "ein mentales Problem": Harte Worte nach zwei bitteren Niederlagen fanden die Löwen und die Verantwortlichen in Frankfurt nach den Pleiten in Freiburg und zu Hause gegen Rosenheim. Auch Neuzugang Stefan Chaput konnte daran nichts ändern, obwohl er gerade am Sonntag gegen die Starbulls noch der beste Löwe war. "Wir sind alle sehr wütend", meinte Löwen-Verteidiger Henry Martens, nachdem die Hessen gegen Freiburg einen 2:0- und gegen Rosenheim sogar einen 3:0-Vorsprung noch aus der Hand gaben. "Wir spielen nicht konstant und werden schnell nervös", gibt Martens zu. Für Trainer Tim Kehler gilt es nun schnellstmöglich, dieses "mentale Problem" zu lösen.

Linsenmaier wieder auf dem Eis: Kaum zu glauben, aber wahr - nicht nur, dass Aufsteiger Freiburg am Freitag die Löwen Frankfurt nach 0:2-Rückstand und furiosem Schlussspurt noch mit 4:2 nach Hause schickte. Auch ihr Stürmer Niko Linsenmaier konnte am Donnerstag die Rückkehr aufs Eis feiern, und das nur viereinhalb Wochen nach seinem Schädelbasisbruch. "Es ist alles verheilt. Mir geht es gut", so Linsenmaier, der damit auf eine baldige Rückkehr ins Team hoffen darf. Der Center und Top-Scorer wird auch sehnlichst zurück erwartet bei den Breisgauern, die sich zuletzt auch dank Goalie Jonathan Boutin im Aufwind befanden.

Sebastian Groß