Robbie Bina (vorne) schaffte als Verteidiger im Heimspiel gegen Straubing fünf Scorerpunkte - und machte damit das Spiel seiner Karriere. Foto: imago
Rein sportlich stand am 22. Spieltag der DEL natürlich der offene Schlagabtausch zwischen "David" Iserlohn und "Goliath" Mannheim im Mittelpunkt, aber auch andere Teams sorgten für Schlagzeilen. In Nürnberg und Straubing stellen sich Torhüter-Fragen, Krösus Köln zeigt plötzlich mentale Schwächen, in Ingolstadt endete eine Wahnsinns-Serie und Wolfsburgs Bina machte das Spiel seiner Karriere.
Köppchen und das Ende einer Serie: Unglaubliche 506 Spiele hintereinander abslovierte Ingolstadts Patrick Köppchen, bevor er am Wochenende erstmals (wegen einer Oberkörperverletzung) wieder passen musste. Seit November 2007 hatte der Defender für Hannover, Hamburg und Ingolstadt nie gefehlt - das ist einmalig in der Liga-Geschichte.
Bina und das Spiel seiner Karriere: Robbie Bina ist eher ein Vertreter der unscheinbaren Spielergilde. Der US-Amerikaner erledigt seinen Job seit Jahren unauffällig aber mit Bravour. Am Freitag nach dem 8:1-Kantersieg über Straubing wurde er dennoch (zunächst alleine) zur Ehrenrunde zurück zu den Fans geschickt. Der Grund: Bina machte gegen harmlose Tigers fünf Scorerpunkte in einem Match - das gelang vor ihm nur 15 Defendern in der DEL-Historie.
Goalie-Probleme bei Tigers und Ice Tigers: Offene Torhüter-Fragen stellen sich nach dem Wochenende in Nürnberg und Straubing. Bei den Thomas Sabo Ice Tigers muss Sportdirektor Martin Jiranek entscheiden, ob er nach der Verletzung von Andreas Jenike (fällt vier bis sechs Wochen aus) nochmals auf dem Transfermarkt zuschlägt, oder dem nominell dritten Torhüter Philip Lehr vertraut. In Straubing sind die Fragen gar grundsätzlicher Art. Weder die vermeintliche Nummer eins, Matt Climie, noch Backup Dustin Strahlmeier konnten zuletzt wirklich überzeugen. Da ist guter Rat mehr als teuer, zumal auch eine Vielzahl der zu Saisonbeginn hochgelobten Ausländer völlig abgetaucht ist.
Haie zeigen bei vollem Haus erneut Nerven: Vor allem die Art und Weise der bitteren 3:6-Heimschlappe im Derby gegen Düsseldorf bereitet den Verantwortlichen in Köln Kopfzerbrechen. Gerade bei vollem Haus hatten einige Spieler wieder die Hosen voll, wurden offensichtlich mit dem Druck des Gewinnenmüssens nicht fertig. "Von unserem Kader und unseren Spielern muss man mehr erwarten", gab Geschäftsführer Peter Schönberger im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe) zu Protokoll. Und Schönberger legte nach. "Irgendwann ist die Lernphase vorbei und wir müssen Siege holen. Wir wollen unter die ersten Vier", so die Marschroute des Geschäftsführers.