Ein begeisternder Tag in Dresden: Das Winter Derby sorgte für glückliche Gesichter bei Spielern und Fans.
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An so einem Tag darf dann träumen auch mal erlaubt sein: "Ideal wäre natürlich einmal so ein Spiel gegen die Eisbären Berlin als Liga-Spiel", blickte Dresdens Geschäftsführer Volker Schnabel nach einem fulminanten Winter Derby in die Zukunft. "Wenn das keine Werbung für das Eishockey war, dann weiß ich es auch nicht", meinte Weißwassers Elia Ostwald anlässlich eines perfekten Eishockey-Tages: Von der Organisation über das Wetter bis hin zum Rahmenprogramm mit Lasershow und Feuerwerk stimmte alles. Fast hätte man vergessen können, dass es sich um ein Liga-Spiel in der Zweiten Spielklasse handelte.
Und so dürfen sich am Ende auch alle als Sieger fühlen. Die Teams, die DEL2, die Fans, der Sport. "Wir haben mit diesem Spiel gezeigt, dass wir gewachsen sind", meinte DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch. "Das ganze Ambiente hier stand einem DEL Winter Game in nichts nach."
Die Spieler versuchten die Atmosphäre so lange als möglich aufzusaugen. Weit nach Spielende, als das Stadion schon leer war, kehrte das Dresdner Kontingentspieler Duo Max Campbell und Harrison Reed noch einmal auf die Eisfläche zurück, blickte sich um. Und die Superlative bei den Beteiligten wollten kein Ende nehmen. "Überwältigend" (Dresdens Matchwinner Mirko Sacher), "Sensationell" (Dresdens Steven Rupprich), "Optimal" (Weißwassers Thomas Götz) - alle waren sie begeistert vom Ambiente an diesem besonderen Tag.
Aber natürlich ging es bei allem Event-Charakter auch noch um wichtige Punkte im Liga-Alltag. Bei den Verlierern war die Stimmung deshalb natürlich trotzdem etwas gespalten nach der Verlängerungs-Niederlage. "Es ärgert mich natürlich schon, dass wir verloren haben", meinte Götz. Darren Haydar, der mit dem späten Ausgleich seinen Füchsen wenigstens einen Punkt rettete fand es gar "enttäuschend." Für das Siegtor sorgte in der Verlängerung Mirko Sacher mit einem Schlagschuss. Und der Verteidiger meinte lapidar: "Ich wollte da hin schießen. Es hat genau gepasst."
So ist das halt im Sport - "einer musste am Ende verlieren", stellte Weißwassers Trainer Paul Gardner wenig überraschend fest. Aber Verlierer - die gab es eigentlich an diesem Tag in Dresden nicht. Allerdings: Der Traum von Volker Schnabel wird so schnell nicht in Erfüllung gehen. Schon alleine deshalb "weil wir im Moment nicht die finanziellen Mittel für die Bürgschaft der DEL haben", so Schnabel.
Tobias Welck