Dresdens Trainer Bill Stewart im Interview "Egal was passieren wird, Du wirst den heutigen Tag nie vergessen"

Gerade einmal eine Woche ist Bill Stewart Trainer der Dresdner Eislöwen und schon durfte er am ersten Event Game der DEL2 teilnehmen. Auch für den erfahrenen Coach ein ganz besonderes Spiel, wie er im Interview verriet.

Bill Stewart, wie haben Sie Ihr Team auf dieses Spiel vorbereitet? Was haben Sie vor dem Match gesagt?
Bill Stewart: "Egal was passieren wird, Du wirst den heutigen Tag nie vergessen. Das Match wird der Höhepunkt Deiner Laufbahn. Seid stolz auf das, was Ihr heute leisten könnt. Das ist es, was ich vor dem Spiel gesagt habe."

Und wie zufrieden waren Sie mit ihrem Team?
Stewart: "Wir waren mental gut. Wir haben jedes Mal auf die Gegentore eine starke Antwort gefunden. Die Art, wie wir nach den Gegentreffern zurückgekommen sind, hat mir gefallen. Und ich finde, es war ein sehr gutes Eishockey-Spiel, wenn man bedenkt, dass dies ein Zweitliga-Match war. Und hey, überhaupt: Wenn man sich das überlegt, ist es fast unglaublich, was hier in Deutschland in der Zweiten Liga für eine Veranstaltung möglich ist."

Sie scheinen richtig begeistert zu sein.
Stewart: "Oh ja. Als ich 2000 zum ersten Mal nach Deutschland gekommen bin, da hätten wir uns so etwas nicht einmal in der DEL erträumen lassen. Das Eishockey in Deutschland hat sich entwickelt. Sieh Dir die ganzen Jungs in der NHL an: Draisaitl, Seidenberg, Ehrhoff und wie sie alle heißen. So etwas hilft dem Eishockey."

Gemeinhin wird das Eishockey in Deutschland aber nicht so positiv gesehen.
Stewart: "Aber alleine die ganzen jungen Spieler in unserer Liga. Früher haben die alle auf der Bank gesessen. Jetzt gibt es diese Beschränkung für die älteren Spieler. Und die Jungen spielen in der DEL2. Das ist hervorragend."

Sie haben ja selber auch ein paar dieser jungen Akteure im Kader - zum Beispiel Vladislav Filin oder Kai Wissmann.
Stewart: "Beide sind kommende Saison bereit für die DEL. Sie müssen jetzt noch ein bisschen lernen, selber das Spiel zu gestalten, Offensive zu kreieren. Aber diese Jungs können Eishockey spielen. Und Wissmann erinnert mich an den jungen Seidenberg. Was mich auch begeistert, ist ihre ganze Einstellung, auch neben dem Eis."

Interview: Tobias Welck