Jari Pasanen nennt im Gespräch mit Eishockey NEWS die entscheidenden Gründe für den Titelgewinn Finnlands bei der U20-Weltmeisterschaft. Foto: City-Press
Die U20 Finnlands hat kürzlich erneut den WM-Titel geholt - es war der zweite innerhalb der letzten drei Jahre. Jari Pasanen, Cheftrainer der Iserlohn Roosters, kennt die Vorzüge der Nachwuchsausbildung in seinem Heimatland natürlich bestens. Er weiß, dass die Erfolge Finnlands "nicht zufällig entstanden, sondern das Ergebnis einer äußerst aufwendigen und effektiven Nachwuchsarbeit sind", wie er in seiner Kolumne in Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe jetzt im Handel) verrät.
Der finnische Eishockeylehrer nennt drei markante Gründe für den Erfolg der U20-Nationalmannschaft und macht damit gleichzeitig drei große Unterschiede zu Deutschland aus. Punkt eins ist für Pasanen das hohe Niveau Trainerausbildung. "In Finnland muss man für den Elite-Trainer zwei Jahre lang studieren und ein Jahr ein Praktikum absolvieren", so der Coach. Auch die Tatsache, dass im finnischen Nachwuchs ausschließlich Top-Trainer mit viel Erfahrung trainieren, ist seiner Meinung nach ein Faktor. So hat Jukka Jalonen, der Finnalnd als Cheftrainer zum WM-Titel geführt hat, zuvor in der KHL trainiert und wird jetzt auch wieder dorthin zurückkehren.
Als entscheidenden Unterschied zur Nachwuchsausbildung in Deutschland hat Jari Pasanen jedoch die "physische Entwicklung der Jugendlichen" ausgemacht. Und hier nennt Iserlohns Trainer gegenüber Eishockey NEWS zwei krasse Beispiele. "Jesse Puljujärvi ist bei der U20-WM zum MVP gewählt worden Patrik Laine wurde erfolgreichster Torschütze. Beide Jungs sind erst 17 (!) Jahre alt und durch meine guten Kontakte in die Heimat kenne ich deren Kraftwerte im Einzelnen. Keiner meiner DEL-Profis in Iserlohn ist in der Lage, das im Kraftraum zu stemmen - keiner", sagt der Finne.
Nach Pasanens Worten sind diese Vorteile gravierend, allerdings keineswegs angeboren, sondern ganz einfach das Resultat der "gut durchdachten und individuell geplanten Nachwuchsförderung in Finnland".