Josef Jandac war schon Co-Trainer der Nationalmannschaft.
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Die tschechische Eishockey-Nationalmannschafft wird ab der kommenden Saison 2016/17 einen neuen Cheftrainer haben. Es ist der derzeitige Coach von Sparta Prag, Josef Jandac, der zudem in dieser Saison als Assistent des amtierenden Auswahltrainers Vladimir Vujtek sen. (68) fungiert. "Das hat der Exekutivausschuss des tschechischen Verbandes (CSLH) am Donnerstag einhellig entschieden", teilte Verbandschef Tomas Kral in einer Presseerklärung mit. Mit Josef Jandac habe man sich auf einen Zwei-Jahres-Vertrag geeinigt mit der Vorgabe, dass er ausnahmslos die Nationalmannschaft trainieren werde, ergänzte Kral.
Zu der für Außenstehende etwas überraschenden Entscheidung sei es gekommen, weil Vladimir Vujtek bislang stets nur auf seinem Ein-Jahres-Vertrag bestanden habe, der Verband aber bereits jetzt die Vorkehrungen für den World Cup of Hockey treffen müsse, der im Spätsommer stattfindet. Dazu gehöre beispielsweise die vorzeitige Nominierung von 16 Spielern einschließlich zweier Torhüter bis zum 1. März, erklärte Kral. Sollte sich Vujtek dazu entschließen, im Auswahlbereich weitermachen zu wollen, dann bestünde laut Vereinbarung die Möglichkeit, dass Jandac und Vujtek auch nach der WM noch gemeinsam hinter der Bande stehen. Allerdings dann mit dem jüngeren Sparta-Trainer als Chef, so Kral.
Josef Jandac (47) begann seine Trainer-Laufbahn 1994 als Coach des südkoreanischen Teams Seok Top Soul, mit dem er sogleich den Titel gewann. Dies war und ist jedoch bis dato sein einziger größerer Erfolg. Seitdem Jandac ab 2001 als Club-Cheftrainer in die Extraliga einstieg, hat er zwar dreimal die Hauptrunde gewonnen (zweimal mit Sparta Prag, einmal mit Budweis), doch der große Coup in den Playoffs ist ihm bisher verwehrt geblieben. Dreimal holte er Bronze (Budweis, Pardubice, Sparta), beim WM-Sieg der Tschechen 2010 in Deutschland war er Co-Trainer von Vladimir Ruzicka.
Lothar Martin