Köln keine Option mehr Coach Peter Draisaitl ist zurück in Ostböhmen

Nach siebenwöchigem "Arbeitsurlaub" ist Peter Draisaitl zu Beginn dieser Woche als Trainer nach Ostböhmen zurückgekehrt. Allerdings nicht zu seinem Ex-Verein in Hradec Kralove, sondern zum regionalen Ligakonkurrenten aus Pardubice. Am Montag unterschrieb der 50-Jährige in der Elbestadt einen Vertrag bis Saisonende, der sich im Fall des angestrebten Klassenerhalts des HC Dynamo automatisch um eine weitere Spielzeit verlängert. Am Dienstag hat der ehemalige DEB-Auswahlspieler sein erstes Training beim tschechischen Extraligisten geleitet.

"Uns erwartet viel Arbeit. Sie wird sehr intensiv und anstrengend für uns alle sein. Wir gehen das aber Schritt für Schritt an", machte Draisaitl aus seiner schweren Aufgabe keinen Hehl. Die Verantwortlichen des Traditionsclubs sind indes von den Fähigkeiten des tschechisch-deutschen Eishockeytrainers überzeugt. "Wir befinden uns in einer schweren Phase der Saison, und weil wir uns des Ernstes der Situation bewusst sind, setzen wir fortan auf einen erfahrenen Trainer. Einen Coach, der eine absolut professionelle Einstellung hat und diese auch von seinen Spielern einfordert", begründete HCD-Generalmanager Pavel Rohlik die Trainerwahl.

Nach dem 37. Spieltag liegt der HC Dynamo Pardubice mit nur zwei Zählern Vorsprung auf Schlusslicht Litvinov auf Platz 12. Der Abstand zum letzten Pre-Playoff-Rang, den derzeit Trinec innehat, beträgt dagegen schon sieben Punkte.

Eine Premiere ganz anderer Art hat sich am vergangenen Sonntag in Karlsbad ereignet. Bei der Auswärtspartie des Meisters HC Verva Litvinov in der Kurstadt lief erstmals seit fünfeinhalb Jahren wieder (ein) Reichel zu einem Pflichtspiel auf. Es war Kristian Reichel, der Sohn des dreifachen Weltmeisters, Olympiasiegers und IIHF-Hall-of-Fame-Mitglieds Robert Reichel. Der 17-Jährige gab ein beachtliches Liga-Debüt, auch wenn es mit einer 3:4-Niederlage der Gäste endete. "Er spielte mit Übersicht. Wenn er das abruft, was er kann, wird er noch mehr zeigen", war Vater Robert mit dem Auftaktspiel seines Filius zufrieden. Dem U18-Nationalspieler, der ehrgeizig und trainingsfleißig ist wie sein Vater, wird eine große Zukunft vorausgesagt. "Doch er wird es schwerer haben als ich", dämpft Robert Reichel die hochgeschraubten Erwartungen.

Lothar Martin