Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Bayreuth und Landshut - mit dem besseren Ende für die Tigers, die die Meisterschaft vertagen.
Regensburg konnte schon am 24. Januar Meister werden - der ganz normale Oberliga-Wahnsinn in diesem Jahr. Und tatsächlich, der EVR erfüllte die Pflicht, rang Deggendorf nieder. Aber verlor auch Bayreuth in Landshut? Starke und spannende Spiele waren garantiert, auch beim Duell Tölz gegen Peiting. Selb kam dagegen unter die Räder.
Die Pflicht erfüllt, wenn auch mit Mühe: So lässt sich der Arbeitstag der Regensburger beschreiben. Beim 2:0-Erfolg über Deggendorf war es aber bis zum Ende knapp, William Trew gelang erst in letzter Minute die Entscheidung zum 2:0, zuvor hatte nur Starspieler Nikolai Gajovsky eingenetzt. Für Regensburg war damit die Pflicht um die vorzeitige Meisterschaft erfüllt, während Deggendorf vor 1.300 Heim-Fans Wiedergutmachung für die Schlappe in Weiden leistete.
Doch nach dem Spiel war die Spannung für den EVR noch nicht gebannt, der Blick fiel auf den Spielbericht aus Landshut, wo der "Verfolger" aus Bayreuth gastierte. Und sollten die Sektkorken schon am 24. Januar knallen, durften die nicht gewinnen. Die Zeichen standen gut: Tigers-Coach Sergej Waßmiller hatte den Gegner aus Landshut vor dem Spiel gelobt, gesagt: "Das ist eine Bombenmannschaft." Und Waßmiller bekam Recht, tatsächlich zeigte der von finanziellen Sorgen geplagte seine Qualität und verlangte dem Zweiten alles ab.
Zunächst hatte das Spiel für Bayreuth sehr gut begonnen. Nach torlosem Auftaktdrittel spielte sich Bayreuth dank Josef Potac und Ivan Kolozvary eine 2:0-Führung heraus, die Defensive ließ wiederum kaum etwas zu. Dann aber bewiesen die Landshuter Nehmerqualitäten und arbeiteten sich auf das Remis heran. 20 Sekunden vor Schluss traf Cody Thornton zum Ausgleich, der 3.000 Heimfans zum Jubeln brachte. Das große Aber hieß wieder Ivan Kolozvary. Im Penalty-Schießen war er es, der für die Tigers den Extrapunkt erbeutete. Damit hat Regensburg "nur" 29 Punkte Vorsprung auf Bayreuth, zehn Spiele und 30 mögliche Punkte stehen noch aus. Es reicht nicht. Bestimmt aber am nächsten Wochenende.
Es war nicht das einzige dramatische Duell von ambitionierten Playoff-Teams, denn auch in Tölz wurde spannendes Hockey gespielt. Aus Gastgeber-Sicht erfolgreich: Denn die Löwen siegten mit 1:0 und konnten sich wieder einmal beim überragenden Markus Janka im Tor bedanken, der mehrmals seine Klasse zeigte und die Leistung mit einem Shutout krönte. Nicht nur deshalb hatte Trainer Axel Kammerer allen Grund zur Freude. Denn auch der Sohnemann Maximilian Kammerer beteiligte sich am wichtigen Sieg und schoss das Siegtor.
In Selb ist die Stimmung nach einem Wochenende ohne Punkte gedämpft. Der VER verlor nämlich am Sonntag mit 1:4 in Sonthofen und konnte auch von einer frühen 1:0-Führung nicht profitieren. Sonthofen spielte dagegen stark, mit Top-Spieler Jordan Baker, der erst zweimal auflegte und dann den Schlusspunkt ins leere Gehäuse schob. Die zweite starke Leistung nach dem couragierten Auftritt am Freitag in Regensburg. Im Kellerduell schoss Philipp Quinlan den EHC Klostersee zum 4:3 über Schönheide. Quinlan gelang ein Hattrick, mit Toren, die allesamt im Überzahlspiel erzielt wurden.
Neben der vertagten Meisterschaftsentscheidung veränderte sich in der Tabelle zwei wichtige Positionen: Landshut ist neuer Fünfter und zieht am DSC vorbei, Peiting muss dagegen Tölz passieren lassen.