Die Harzer Falken feierten im Kampf um den Klassenerhalt einen enorm wichtigen 9:1-Kantersieg über Timmendorf.
Foto: Neuendorf
Gleich viermal trafen am Freitagabend Teams aus der oberen Tabellenhälfte aufeinander. Die Resultate: Ernüchternd für die Freunde vom spannenden Eishockey, denn in drei Fällen wurde es richtig deutlich. Nur die Saale Bulls Halle und der Herner EV lieferten sich ein packendes Duell bis in die Overtime.
Die Saison der Hannover Indians ist noch lange nicht vorbei - aber eines steht seit dem 29. Januar wohl fest in der Saisonchronik: Die schlimmsten 62 Sekunden der Spielzeit. Doch auch der Start ins Spiel am Freitag gegen Spitzenreiter Duisburg ging gründlich schief, denn keine neun Minuten waren gespielt, als der Gast mit 2:0 führte. Aber Hannover kämpfte, wurde von 2.600 Fans angefeuert. Und die Fans wurden belohnt: zwei Tore, Remis.
Das Spiel konnte von vorne losgehen. Und das nahm Duisburg zum Anlass, die Indians in einer Minute auf die Verliererstraße zu schicken. Zweimal der alles überragende Lars Grözinger, einmal Chad Niddery, 5:2. Die Partie war entschieden und Duisburg hatte später sogar noch mehr Spaß. Am Ende stand es 9:4, Grözinger hatte dreimal getroffen. So spielt ein Vorrunden-Meister. Kleiner Trost für die Niedersachsen: Neuzugang Michal Kokavec traf gleich zum Einstand am Pferdeturm.
Ähnlich stark wie die Füchse trumpften die niederländischen Kufencracks aus Tilburg auf. Die kannten noch weniger Gnade als Duisburg und zogen den Bären aus Neuwied vor deren geschocktem Publikum das Fell über die Bärenohren. Erstes Drittel: 4:0. Zweites Drittel: wieder vier Trappers-Tore. Erst in den Schlussminuten kannten die Holländer Gnade. Am Ende hieß es 9:1, Neuwied war überfahren worden. Vor allem von Kyle Just. Der feierte drei eigene Treffer.
Neuwieds Niederlage freute besonders die Moskitos aus Essen, die bezwangen nämlich die Hannover Scorpions mit 4:1 und holen im Playoff-Rennen auf. Stark: Michal Velecky, der im ersten Drittel mit zwei Toren an der frühen und vor allem komfortablen 3:0-Führung beteiligt war. Hannover konnte sich davon nie erholen, fand erst im Schlussdrittel den Weg zum Ehrentreffer.
Deutlich dramatischer wurde es in Halle. Hier duellierten sich die Saale Bulls mit dem Herner EV auf Augenhöhe, Herne gewann nach viel Kampf mit 4:3 nach Verlängerung. Dominik Luft gelang der Siegtreffer in der 63. Minute. Für Halle überragend: Danny Albrecht. Der schoss gegen seinen alten Derby-Rivalen aus Duisburger Tagen zwei Tore und war mit einer Vorlage auch am dritten Tor der Hallenser beteiligt.
Einen neuen Top-Stürmer haben vielleicht die IceFighters Leipzig gefunden. Das war die wichtigste Erkenntnis des Freitags. Denn: Der kürzlich geholte Angreifer Michal Psurny machte auf Anhieb vier Scorer-Punkte. Zwei Tore, zwei Vorlagen. Da war das 9:3 gegen Wedemark fast Nebensache.
Einen Traumabend erlebten die Berliner Teams. Die Preussen rangen die Crocodiles mit 5:3 nieder, während FASS überraschend Erfurt mit 7:4 vorführte. Ähnlich düster wie die Erfurter blickte auch Rostock drein. Die bekamen vom HSV beim 3:7 mächtige Prügel. Timmendorf erwischte es noch schlimmer. Die Beach Boys unterlagen den Harzer Falken mit 1:9.
In der Tabelle setzen sich hinter Duisburg die Verfolger Herne und Tilburg ab, danach ist es bis Rang sieben ganz eng. Neuwied und Essen streiten sich wahrscheinlich um den letzten Playoff-Platz. Ganz unten schöpfen der HSV und die Harzer Falken Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt, für Erfurt und Timmendorf waren die Niederlagen vom Freitag herbe Rückschläge.