Dennis Wideman
Foto: NHL Media
Dennis Wideman von den Calgary Flames ist von der NHL für seinen Check an Linienrichter Don Henderson für 20 Spiele gesperrt worden. Das hat die Liga am Mittwochabend deutscher Zeit bekannt gegeben. Wideman verliert sein komplettes Gehalt während dieser Zeit, was eine Strafe von 564.516,20 Dollar bedeutet. Allerdings hat Wideman bereits beschlossen, die Entscheidung anzufechten.
Damit geht die Liga davon aus, dass Wideman Henderson absichtlich verletzt hat. Er verstoße gegen Regel 40, hieß es in der offiziellen Pressemitteilung der NHL. Der 32-jährige hatte in der Partie am vergangenen Mittwoch zunächst einen harten Check von Nashvilles Miikka Salomäki einstecken müssen, war dann sichtlich benommen zur Bank gefahren und hatte kurz vor dieser den Linesman von hinten umgecheckt. Wideman hatte danach gesagt, es sei nicht seine Absicht gewesen, den Linienrichter zu checken. Er habe nach dem Check von Salomäki Schmerzen in der Schulter und im Nacken gehabt, sei etwas benommen zur Bank gefahren und habe Henderson erst in letzter Sekunde gesehen, so dass der Zusammenprall nicht mehr vermeidbar war.
Die Liga hatte Wideman unmittelbar nach dem Vorfall bis zu einer Anhörung gesperrt. Diese hatte am Dienstag stattgefunden. Auch der Linesman hatte seine Sicht der Dinge dargelegt. Wideman hätte auch mindestens zehn Spiele Sperre bekommen, wenn sein Verbalten als unabsichtlich eingestuft worden wäre, denn Henderson hatte sich beim Check verletzt. Die Liga wählte aber die harte Variante.
Wideman hatte sich bisher in seinen elf Spielzeiten mit mehr als 800 Spielen nichts zu Schulden kommen lassen und hatte in den meisten Spielzeiten nur rund 30 Strafminuten erhalten. Für die Aktion am vergangenen Mittwoch war zunächst auch keine Strafe ausgesprochen worden. Wideman darf nach Absitzen der Sperre am 14. März wieder mitspielen.
Wideman wird mit Hilfe der Spielergewerkschaft NHLPA die Entscheidung aber anfechten. Das wurde schon wenige Stunden nach der Entscheidung der NHL bekannt gegeben. "Wir können der Entscheidung der Liga überhaupt nicht zustimmen", hieß es in einem Statement der Liga. "Dennis hat elf Spielzeiten und rund 800 Spiele ohne jeden Vorfall gespielt. Die Fakten, die medizinischen Beweise, die bei der Anhörung vorgestellt wurden eingeschlossen, zeigen klar, dass Dennis überhaupt nicht die Absicht hatte, den Linienrichter körperlich anzugreifen. Im Namen des Spielers wird die Entscheidung angefochten."
Die Strafe gegen Wideman gehört zu den "Top Ten" der längsten Sperren der Geschichte der NHL. Erst am 5. Oktober wurde Raffi Torres von den San Jose Sharks für einen Check an Anaheims Jakub Silfverberg 41 Spiele bzw. die halbe Saison gesperrt. Torres war aber ein Wiederholungstäter.
Michael Bauer