Der langjährige tschechische Nationaltrainer Alois Hadamczik ist als Coach in Brünn zurückgetreten.
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Der HC Kometa Brünn ist der fünfte Club in der laufenden Saison der tschechischen Extraliga, der einen Trainerwechsel vollzogen hat. Nach dem 1:6-Heimdebakel gegen Titelverteidiger Litvinov ist Alois Hadamczik als Head Coach der Mährer zurückgetreten. Nach sieben Pleiten aus den letzten acht Partien (Torverhältnis: 16:35!) kam der ehemalige Nationaltrainer zu der Einsicht, dass es für alle das Beste sei, zurückzutreten.
Diesen Entschluss fasste er bereits während des Spiels gegen Litvinov, exakt nachdem das 0:4 (22.) gefallen war. "In diesem Moment wusste ich, dass mich niemand mehr dazu überreden kann, als Trainer weiterzumachen. Ich muss vielmehr objektiv sein und zu dem Schluss kommen: Die Mannschaft braucht jetzt einen neuen Impuls", sagte der 63-Jährige direkt nach dem Match vor Journalisten.
Seit Samstag wird das ambitionierte Team von ihrem obersten Boss höchstpersönlich geführt: Club-Besitzer Libor Zabransky schlüpft bis Ende der Saison auch in die Rolle des Cheftrainers, als seine beiden Assistenten fungieren die vorherigen Co-Trainer von Hadamczik, Kamil Pokorny und Karel Beran, die auch weiterhin den Hauptteil der Trainingsarbeit leisten. "Die Jungs brauchen jetzt etwas Ruhe und keinen neuen Trainer, der vielleicht ein neues System spielen lassen will. Dies einzuüben würde aber sehr lange dauern, und diese Zeit haben wir nicht", begründete Zabransky seine Entscheidung.
Durch die Niederlagenserie in der zweiten Januarhälfte ist der HC Kometa vom Anwärter auf eine direkte Playoff-Teilnahme bis auf den zehnten Rang zurückgefallen. Das ist der letzte Platz für die Teilnahme an den Pre-Playoffs - und dieses Minimalziel soll nun mit allen Mitteln erreicht werden. Neun Spieltage vor Abschluss der Hauptrunde hat Brünn noch sieben Zähler Vorsprung auf den Tabellen-Elften HC Vitkovice Steel.
Lothar Martin