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Montag, 8. Februar 2016

Der DEL-Sonntag in der Nachlese Adler-Coach Ireland fliegt heim, Diskussionen um „wilde Liga“, Erklärungsversuche und Eingeständnisse

Ratlos: Mannheim Trainer Greg Ireland am Sonntag während der Partie gegen Augsburg. Foto: Binder

Nach 44 Spieltagen haben bereits zwei Millionen Fans die Stadiontore in der DEL passiert. Die Liga boomt und gibt dennoch Rätsel auf. So fragen sich viele Anhänger, welche Gründe es für die große Ausgeglichenheit und die teilweise "vogelwilden" Ergebnisse gibt. Antworten dazu liefert zum Beispiel Straubings Trainer Larry Mitchell. Der letzte Spieltag vor der Länderspielpause brachte aber auch noch andere Aufreger. Hier die Übersicht.

Das Gerücht des Tages: Das kommt diesmal aus Iserlohn. Nachdem in den letzten Wochen eher die Abgänge von Nick Petersen (Berlin), Colton Teubert (Nürnberg) oder Brooks Macek (München) durch die Medien geisterten, geht es diesmal um Neuzugänge. So soll nach Ashton Rome (derzeit Schwenningen) auch Christopher Fischer (Mannheim) künftig das Trikot der Roosters tragen. Manager Karsten Mende und Trainer Jari Pasanen äußerten sich jetzt jedenfalls beinahe euphorisch über den Verteidiger. "Wenn er kommen sollten, dann hätten wir einen deutschen Top-Verteidiger", sagt Pasanen gegenüber Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe). Und Mende ergänzte: "Er ist ein interessanter Spieler, der jeder Mannschaft gut zu Gesicht stehen würde."

Die Überraschung des Tages: Die meldet Straubings Verteidiger Austin Madaisky sozusagen selbst. Seit Wochen versuchen die Niederbayern, den Vertrag mit dem Defender, der es in 25 Spielen auf satte 19 Punkte gebracht hat, zu verlängern. Jetzt ist das Kunststück offenbar geglückt. Madaisky jedenfalls verrät: "Wir arbeiten gerade etwas aus". Gut möglich, dass die Tigers noch in dieser Woche Vollzug vermelden können. Auch der Defender will die Sache abhaken. Er sagt: "Ich will mich voll und ganz auf die restlichen Spiele konzentrieren. Wir wollen unbedingt in die Playoffs und haben uns jetzt in eine gute Ausgangsposition gebracht."

Die Analyse des Tages: Nein, nach Ausreden sucht Mannheim Manager Teal Fowler dieser Tage nicht. Am Sonntag setzte es für den Meister gegen Augsburg die fünfte Niederlage in Folge. "Das ist nicht unser Anspruch", sagte Fowler und umschrieb damit auf relativ vornehme Art und Weise die Talfahrt der Adler. Doch statt Krisensitzungen sind zunächst freie Tage angesetzt, Trainer Greg Ireland fliegt gar für einige Tage in die Heimat. "Ein paar freie Tage zur freien Verfügung werden den Jungs gut tun, um neue Kräfte zu sammeln", sagte der Coach. Doch von heiler Welt kann in Mannheim keine Rede sein, die Fans machten ihrem Unmut schon am Sonntag nach der Pleite gegen Augsburg Luft. Überraschen würde es deshalb niemanden, wenn die Adler jetzt die Reißleine ziehen und den Trainer beurlauben würden.

Die Wahrheit des Tages: Straubings Trainer Larry Mitchell hat offen und ehrlich ausgesprochen, was innerhalb der Liga alle denken, aber keiner öffentlich sagt. Es geht dabei um die Gründe für die große Ausgeglichenheit. Ursache dafür ist laut Mitchell die hohe Anzahl an Ausländern in der Liga. Mitchell sagte im Gespräch mit Eishockey NEWS (akutelle Ausgabe ab Dienstag im Handel): "Ich glaube, viele Leute wollen das nicht hören. Aber diese Ausgeglichenheit ergibt sich durch die Anzahl der Ausländer. Ich weiß, dass ich mit so einer Aussage vielen Leuten auf die Füße trete und es viele Gegner gibt, aber das ist Fakt und Realität." Realität ist auch, dass diese Situation im Gegensatz zu den Bestrebungen nach einer besseren Nationalmannschaft stehen. Michtell sagt: "Wollen wir eine bessere Nationalmannschaft oder eine bessere Liga. Diese Frage muss man sich stellen. Will man ein besseres Nationalteam, muss man wahrscheinlich über eine Ausländerreduzierung reden - und damit auch über einen Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Liga."

Das Eingeständnis des Tages: Neben Köln ist wohl Hamburg die ganz große Enttäuschung im bisherigen Saisonverlauf. Ebenso wie die Haie haben auch die Freezers einen sündhaft teuren Kader, die Erwartungen konnten aber beide Teams keinesfalls erfüllen. Mit Verteidiger Mathieu Roy hat sich jetzt ein Spieler zu Wort gemeldet und erstaunlich selbstkritisch über die Situation gesprochen. Roy sagte: "Wenn man es wollen würde. könnte man sicher über die gesamte Saison Ausreden suchen. Aber das wäre Blödsinn." Und in Sachen Saisonendspurt fordert der Defender eine Leistungssteigerung und mehr Konzentration. Roy sagt: "So langweilig es klingt: Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen und jedes so angehen, als wäre es unser letztes."

Bilder zum DEL-Spieltag vom Sonntag (5 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • vor 13 Stunden
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • gestern
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
  • gestern
  • Sebastian Vogl wird neuer Sportlicher Leiter des Nachwuchses beim EV Landshut. Der Torhüter, der kürzlich seine aktive Laufbahn beim DEL2-Club beendet hatte, soll auch als Bindeglied zum DEL2-Team der Niederbayern fungieren, um die sportliche Kommunikation innerhalb des Clubs weiter zu optimieren.
  • [mehr]
  • vor 2 Tagen
  • Die Buffalo Sabres, das NHL-Team des deutschen Angreifers JJ Peterka, haben ihren Trainer Don Granato entlassen, nachdem das Team in diesem Jahr nicht die erhoffte Entwicklung genommen und die Playoffs im 13. Jahr in Serie verpasst hatte. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
  • vor 3 Tagen
  • Das deutsche U18-Nationalteam von Trainer André Rankel hat sein zweites Match bei der WM der Division IA in Dänemark gegen Ungarn mit 8:2 (2:1, 4:1, 2:0) gewonnen. Dustin Willhöft (zwei Tore, zwei Assists) und David Lewandowski (ein Treffer, drei Vorlagen) verzeichneten dabei jeweils vier Punkte.
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