Das DEL2-Wochenende in der Nachlese Weitzmann nutzt seine Chance beim Schlusslicht – Löwen spielen unter "entspanntem" Stanley befreit auf

Für die Eispiraten Crimmitschau war es ein Traum-Wochenende, für die Lausitzer Füchse und den ESV Kaufbeuren ein ernüchterndes. Und dennoch gab es zuletzt auch andere Geschichten in der DEL2, die es wert sind, noch einmal betrachtet zu werden. Eine seltene Gelegenheit erbot sich dabei Chris Stanley und Hannibal Weitzmann.

"Es war vielleicht gar nicht schlecht, dass Cherno mal nicht da war": Löwen-Co-Trainer Chris Stanley hatte nach dem Wochenende allen Grund zur Freude. Ein Pflichtsieg in Kaufbeuren, ein Heimerfolg über das Top-Team aus Bremerhaven - und schon blicken die Frankfurter wieder auf Platz vier und müssen sich weniger Angst um ein Abrutschen aus den Top Sechs machen. "Wir sind in einer schwierigen Phase, das spürt man. Von daher war es vielleicht gar nicht schlecht, dass Cherno mal nicht da war. Mein Umgang mit den Spielern ist ein wenig entspannter. Ich fühle mit ihnen und weiß, was in ihnen vorgeht." Diese Haltung gegenüber seiner Mannschaft zahlten die Löwen-Cracks mit sechs Punkten zurück, sicher auch zur Freude von Rich Chernomaz, der mit seinem ungarischen Nationalteam bei der Olympia-Quali knapp an Polen scheiterte. Alles zum perfekten Wochenende für Stanley an der Löwen-Bande finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS.

Die Chance genutzt: Dieser Slogan gilt in jedem Fall für den erst 20-jährigen Hannibal Weitzmann, der sich am Sonntag bei den Heilbronner Falken in den Vordergrund spielte. Beim überraschenden 2:1-Heimsieg des DEL2-Schlusslichts über das Top-Team aus Bad Nauheim konnte der Goalie 35 Schüsse auf sein Gehäuse abwehren. Der gebürtige Berliner steht bei den Kölner Haien unter Vertrag, wurde per Förderlizenz in dieser Saison jedoch an die ESC Wohnbau Moskitos Essen (Oberliga Nord) und eben die Heilbronner Falken ausgeliehen. "Für mich ist das eine tolle Möglichkeit, mich in der DEL2 zu präsentieren", so der Youngster gegenüber Eishockey NEWS. "Ich will so viele Matches wie möglich absolvieren. Es wäre eine super Sache, wenn ich auch in den Playdowns zum Zuge käme und dazu beitragen könnte, dass die Falken die Klasse halten", hofft der Youngster, auch Verantwortung übernehmen zu dürfen in der entscheidenden Saisonphase.

In Freiburg durchgestartet: Elf Treffer und sieben Vorlagen - das ist die Ausbeute des erst 20-jährigen Alexander Karachun vom EHC Freiburg in der aktuellen DEL2-Spielzeit. Nach "nur" drei Vorlagen für die Heilbronner Falken und zahlreichen Regionalliga-Spielen ein gewaltiger Schritt für den Youngster, der von Wölfe-Trainer Leos Sulak viel Vertrauen geschenkt bekommt. "Ich habe mich richtig angestrengt, hart trainiert und mein Bestes gegeben. Dafür werde ich belohnt, denke ich", so das Offensiv-Talent zu seinem Leistungssprung. Am Freitag geht es nun wieder zu seinem Ex-Club nach Heilbronn und Karachun ist besonders motiviert gegen die ehemaligen Teamkollegen. "Vor allem, weil meine Mutter immer zuschaut. Da muss ich extra Gas geben, damit ich sie beeindrucke", so der Stürmer mit einem Lachen.

Sebastian Groß