Marc Lüthi, Geschäftsführer des SC Bern aus der Schweizer NLA, ist einer der führenden Köpfe hinter der geplanten europäischen Club-Allianz.
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Eine neue Initiative will die Interessen des europäischen Club-Eishockeys zukünftig auf internationaler Ebene stärker vertreten: Vertreter von insgesamt 48 Clubs aus 13 verschiedenen Ländern trafen sich am Mittwoch in Düsseldorf, um sich über die geplante "Alliance of European Hockey Clubs" zu informieren. Die Machbarkeit dieses Projekts war zuvor über einen Zeitraum von fünf Monaten unter Leitung von Hakan Loob, Mitglied des Triple Gold Clubs und aktuell General Manager des SHL-Clubs Färjestad BK, geprüft worden, eine offizielle Gründung scheint nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
"Wir haben in den vergangenen fünf Monaten ausgelotet, inwieweit europäische Eishockey-Clubs ein Interesse an der Gründung einer solchen Allianz haben. Außerdem haben wir die vergleichbaren Organisationen im Fußball, Handball und Basketball besucht und Informationen darüber gesammelt, wie diese Institutionen arbeiten, um die Interessen ihrer Mitgliedsclubs zu schützen", erklärt Loob. "Durch gute Organisation und indem die Mitglieder sich bei wichtigen Fragen auf gemeinsame Positionen geeinigt haben, haben es die europäischen Clubs mit Hilfe dieser Organisationen in anderen Sportarten geschafft, ihren Einfluss in verschiedenen internationalen Verbänden zum Wohle des Sports merklich zu steigern. Die europäischen Eishockey-Clubs hinken dieser Entwicklung noch hinterher, aber jetzt ist ihre Zeit gekommen."
Beim Treffen in Düsseldorf wählten die interessierten Clubs zunächst einen zehnköpfigen Interimsvorstand, der von Marc Lüthi, Geschäftsführer des SC Bern aus der Schweizer NLA, geführt werden wird. Die DEL ist in diesem Gremium durch Mikhail Ponomarev, Gesellschafter der Düsseldorfer EG, sowie Jürgen Arnold, Aufsichtsratsvorsitzender des ERC Ingolstadt, vertreten. Interimsgeschäftsführer der geplanten Organisation ist Szymon Szemberg, der zuvor lange Jahre für die IIHF als Kommunikationsdirektor und auch die Champions Hockey League arbeitete.
Der neue Interimsvorstand soll sich nun am 13. und 14. April in der österreichischen Haupstadt Wien treffen, um die Prioritäten sowie die genaue Struktur der geplanten Allianz festzulegen, ehe Mitte Juni die offizielle Gründungsversammlung stattfinden soll.