Kloten vor Gang in die NLB? NLA-Playoffs: Bern schafft Sensationssweep, auch Davos und Lugano im Halbfinale

Erst vier Begegnungen sind in den Viertelfinalserien der Playoffs in der Schweizer NLA absolviert. Und dennoch ist das Teilnehmerfeld für das Halbfinale bereits beinahe komplett: Der SC Bern, der HC Davos sowie der HC Lugano fuhren in ihren Duellen allesamt schon am Donnerstagabend den entscheidenden vierten Sieg ein und schickten ihre Gegner mit einem Sweep in die Sommerpause.

Die große Sensationsmannschaft kommt dabei ohne Zweifel aus Bern. Nach einer extrem durchwachsenen Punkterunde waren die Mutzen um den deutschen Nationalverteidiger Justin Krueger erst auf den letzter Drücker als Achter in die Playoffs eingezogen und als klarer Außenseiter in den Vergleich gegen Hauptrundenchampion und Meisterschaftsfavorit ZSC Lions gegangen. Nur vier Partien später sind nun allerdings die Zürcher um Megatalent Auston Matthews der erste Hauptrundensieger der NLA-Geschichte, der sich ohne einen einzigen Sieg aus den Playoffs verabschiedet, nachdem der SCB auch in Spiel vier nach Treffern von Andrew Ebbett, Alain Berger sowie Thomas Rüfenacht klar und verdient mit 3:0 die Oberhand behielten. Daraufhin gaben die Lions am Freitag bekannt, dass der Vertrag von Coach Marc Crawford nicht verlängert wird. Der Stanley-Cup-Champion von 1996 mit der Colorado Avalanche liebäugelt bereits seit einiger Zeit mit einer Rückkehr nach Nordamerika.

Derweil geht es für die Berner im Halbfinale nun gleich mit dem nächsten Kracher weiter: Die Mannschaft von Trainer Lars Leuenberger trifft auf den amtierenden Meister aus Davos, der den Kloten Flyers ebenfalls in vier Spielen keine Chance ließ. Beim 4:1-Auswärtserfolg in Spiel vier ragten dabei insbesondere die Brüder Dino (zwei Tore) und Marc Wieser (ein Tor) heraus, die zusammen für drei der vier Davoser Treffer sorgten. Brisant: Für die Flyers könnte es der vorerst letzte Auftritt in der NLA gewesen sein. Wie der Blick am heutigen Freitag berichtet, denken die neuen nordamerikanischen Besitzer des finanziell gebeutelten Clubs um den kanadischen Milliardär Bill Gallacher über einen Rückzug in die NLB nach.

In der nächsten Runde steht unterdessen auch der HC Lugano, der dem EV Zug am Donnerstagabend mit einem spektakulären 5:4-Heimsieg den Knockout versetzte. Das entscheidende Tor für die Tessiner gelang dabei per Direktschuss knapp drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit ausgerechnet dem ehemaligen Zuger Damien Brunner, nachdem Liga-Top-Scorer Pierre-Marc Bouchard 21 Sekunden zuvor noch mit der Rückhand den 4:4-Ausgleich für den EVZ markiert hatte. Somit geht lediglich das frankophone Duell zwischen dem Genève-Servette HC und Fribourg-Gottéron in ein fünftes Spiel, die Freiburger wendeten am Donnerstag mit einem 3:0-Erfolg (ein Treffer, zwei Vorlagen durch Marc-Antoine Pouliot) auf eigenem Eis das vorzeitige Aus ab.

Stefan Wasmer