In seiner letzten Saison als Eishockeyprofi wurde Pierre-Marc Bouchard im Trikot des EV Zug Top-Scorer und MVP der Schweizer NLA.
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Pierre-Marc Bouchard, in der abgelaufenen Hauptrunde im Trikot des EV Zug mit zwölf Treffern sowie 55 Vorlagen in 49 Begegnungen Top-Scorer der Schweizer NLA und daraufhin von den Trainern und Kapitänen der NLA-Clubs zum wertvollsten Spieler der gesamten Liga gewählt, beendet seine Karriere mit nur 31 Jahren aus gesundheitlichen Gründen. Dies gab der EVZ, der vom aus Deutschland bekannten Harold Kreis gecoacht wird und jüngst im Playoff-Viertelfinale mit 0:4 gegen den HC Lugano ausschied, am Freitagnachmittag bekannt. Außerdem müssen auch die beiden ehemaligen Nationalspieler Dario Bürgler (Schweiz) und Daniel Sondell (Schweden) die Zuger trotz bestehender Verträge verlassen.
Bouchard, der von 2002 bis 2013 insgesamt 614 NHL-Partien (365 Scorer-Punkte) für die Minnesota Wild sowie die New York Islanders bestritt und einst als eines der größten Spielmacher-Talente der Welt galt, hatte im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Gehirnerschütterungen zu kämpfen und musste deshalb schon einmal für 13 Monate pausieren. Diese Verletzungen sind es auch, die den gebürtigen Quebecer nun dazu zwingen, einen Punkt hinter seine Laufbahn zu setzen: "Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, denn ich spiele nach wie vor sehr gerne Eishockey. Das Risiko bleibender gesundheitlicher Schäden im Falle einer weiteren Gehirnerschütterung ist aber einfach zu groß geworden. Es ist die richtige Entscheidung für meine Familie und mich. Ich bin dem EVZ für die letzten beiden Jahre sehr dankbar, werde meine Zeit hier niemals vergessen und wünsche dem Club alles Gute für die Zukunft", wird Bouchard, der einem Bericht des Blick zufolge aus Sorge um seine Gesundheit bereits vor der Playoff-Serie gegen Lugano beim berüchtigten HCL-Angreifer Maxim Lapierre um Rücksicht auf seine Verletzungshistorie gebeten haben soll, auf der Homepage des Schweizer Meisters von 1998 zitiert. Sportchef Reto Kläy sagte: "Wir verlieren in Pierre-Marc Bouchard einen absoluten Ausnahmespieler und eine tolle Persönlichkeit, aber wir verstehen und respektieren seine Entscheidung."
Stefan Wasmer