Die Dresdner Eislöwen mit Petr Macholda sowie Goalie Marvin Cüpper haben Kevin Orendorz und die Fischtown Pinguins Bremerhaven in die Sommerpause geschickt.
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Durchaus überraschende Resultaten brachten am Donnerstagabend die beiden alles entscheidenden siebten Spiele in der DEL2. In den Playoffs gelang den Dresdner Eislöwen mit einem 6:1-Erfolg bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven der nach dem Verspielen einer 3:1-Serienführung von vielen kaum noch für möglich gehaltene Auswärtscoup, der die Sachsen erstmals seit 2011 wieder ins Zweitliga-Halbfinale bringt, während sich der letztjährige Vizemeister aus Bremerhaven schon früh in die Sommerpause verabschieden muss. Unterdessen gab es in der Playdown-Serie zwischen dem ESV Kaufbeuren und den Wölfen Freiburg ausgerechnet in Spiel sieben den ersten Auswärtssieg: Die Wölfe dürfen nach einem 6:4 im Allgäu den Klassenerhalt bejubeln.
In Bremerhaven mussten die Gastgeber die ersten Hiobsbotschaften bereits vor dem ersten Bully verkraften: Neben Brock Hooton sowie dem nicht mehr zum Kader gehörenden Thomas Zuravlev fielen in David Stieler und Jan Kopecky kurzfristig zwei weitere wichtige Stürmer der Fischtown Pinguins aus. Nichtsdestotrotz lagen die größten Probleme der Norddeutschen zu Beginn nicht im Angriff, sondern in der eigenen Zone: Infolge einer katastrophalen Defensivleistung lag die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch nach 20 Minuten gegen starke Dresdner bereits mit 1:4 zurück.
Im zweiten Abschnitt fiel den Bremerhavenern daraufhin nur wenig ein, um zurück in die Begegnung zu finden und Marvin Cüpper, der den angeschlagenen Brett Jaeger im Eislöwen-Tor erneut vertrat, ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen erhöhte Dominik Grafenthin auf 5:1 für Dresden, Pinguins-Goalie Jerry Kuhn sah dabei nicht zum ersten Mal an diesem Tag schlecht aus. Und der Bremerhavener Albtraum wollte noch kein Ende nehmen: Nur 120 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels stellte Vladislav Filin mit seinem zweiten Tor des Abends sogar auf 6:1 für die Besucher - die endgültige Entscheidung. Danach plätscherte die Partie unaufgeregt ihrem Ende entgegen. Wie Youngster Filin traf auch der Finne Teemu Rinkinen für die Eislöwen doppelt, und Marius Garten demonstrierte mit vier Vorlagen einmal mehr seine Top-Form.
Für die Dresdner geht es nun im Halbfinale gegen den zweiten großen Meisterschaftsfavoriten in der Liga, die Bietigheim Steelers, weiter - eine weitere Überraschung nach den im Viertelfinale gezeigten Leistungen nicht ausgeschlossen. Das zweite DEL2-Halbfinale heißt Ravensburg gegen Kassel.
Deutlich ruhiger und tempoärmer als in Bremerhaven begann der Abend in Kaufbeuren. Nach dem ersten Drittel führte der ESVK dank eines Treffers von Daniel Oppolzer mit 1:0, Freiburg konnte den Rückstand im Mittelabschnitt gegen über weite Strecken ideen- und harmlose Joker, die am Ende der ersten 20 Minuten in Josh Burnell einen Leistungsträger der Offensivabteilung aufgrund einer Spieldauerdisziplinarstrafe nach einem Bandencheck verloren hatten, durch Tore von David Vrbata, Tobias Kunz sowie Marc Wittfoth jedoch zu einer 3:1-Führung umbiegen.
Dramatisch wurde es dann im Schlussdrittel. Alexander Karachuns 4:1 elf Minuten vor der Schlusssirene war die vermeintliche Entscheidung zu Gunsten der Wölfe, doch mit zahlreichen Strafzeiten brachten sich die Breisgauer in der Schlussphase selbst nochmals in die Bredouille. Powerplay-Treffer durch wiederum Oppolzer und Daniel Menge brachten den ESVK wieder bis auf 3:4 heran, ehe zwei Empty-Net-Tore durch Niko Linsenmaier sowie Ondrej Svanhal den Sieg für am Ende ausgelaugt wirkende Freiburger sicherstellten. Für den 4:6-Endstand aus Kaufbeurer Sicht sorgte Wölfe-Verteidiger Milos Vavrusa mit einem Eigentor.
Während Aufsteiger Freiburg sein Saisonziel Klassenerhalt somit bereits geschafft hat, geht es für den ESVK schon am Samstag weiter: Die Buron Joker spielen nun im Modus best of seven gegen die Heilbronner Falken den sportlichen Absteiger in die Oberliga aus.