Im Playoff-Kampf mit Tampa Bay Ex-Lockout-Spieler Erik Condra über seine Zeit in Garmisch: „Die Stadt, die Leute, die Berge – alles passte“

Erik Condra kämpft mit Tampa Bay um den Playoff-Einzug. Mit 89 Zählern und sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Nicht-Endrunden-Platz hat der Lightning gute Chancen. Condra, der in 46 Spielen fünf Tore erzielt und drei vorbereitet hat, ist auch in Deutschland kein Unbekannter: 2012 spielte er während des Lockouts für Füssen und Riessersee.

Erik Condra Sie haben am Dienstag 6:2 gegen Detroit gewonnen - was können Sie über das Spiel sagen?
Erik Condra: "Es war ein gutes Spiel, die ganze Mannschaft hat toll gespielt, hat immer an sich geglaubt und hat sich auch nach der Aufholjagd von Detroit nicht aus der Ruhe bringen lassen."

Nach einer scheinbar sicheren Führung hat Ihr Tean in Dallas noch verloren - gegen Detroit aber nicht!
Condra: "Ja, das war schon eine gute Aktion, die wir gezeigt haben. Wir hatten bisher einige Partien, die wir im letzen Drittel abgegeben haben. Aber diesmal haben wir zurückgeschlagen. Wir führten 3:0, bevor sie mit zwei Toren herankamen, doch wir haben nicht aufgegeben, sind zu unserer alten Spielweise zurückgekehrt und haben noch drei Tore geschossen - es ist einfach großartig zu sehen, dass wir das auch können."

Wie haben Sie diese kritische Phase des Spiels, als Detroit herankam, überstanden?
Condra: "Ich denke, dass unser Selbstbewusstsein sehr groß war und mit jedem weiteren Tor noch angewachsen ist. Wir haben gemerkt, dass wir schnell spielen können, offensiv einiges effektiv zeigen und gleichzeitig defensiv gut stehen können. Es hat alles gepasst."

Am Dienstagmorgen haben Sie noch davon gesprochen, dass noch neun Teams um die Playoff-Teilnahme kämpfen. Nun haben Sie mit den Detroit Red Wings einen Aspiranten geschlagen!
Condra: "Ja, das ist schon wichtig - auch wir wollen natürlich von der bestmöglichen Position in das Titelrennen starten. Wir wussten, dass Detroit noch um einen Platz in der Endrunde kämpft und sie deswegen hart zur Sache gehen werden. Noch neun Spielen stehen aus und auch wir hoffen natürlich auf die bestmögliche Ausgangsposition."

Ihr Team hat eine großartige Leistung gezeigt, aber auch Sie haben mit zwei Treffern gezeigt, dass Sie ein sehr wichtiger Faktor sind - das erste und letzte erzielt!
Condra: "Ich hätte auf jeden Fall noch ein drittes erzielen können, nein, müssen! Es wäre das wohl einfachste gewesen, das Tor war frei, aber der Pfosten im Weg. Es ist eher mein Spiel, wenn es schnell zu geht - das schafft Möglichkeiten. Aber es ist schon etwas Besonderes, wenn man gegen seinen Heimatverein zwei Tore erzielt."

Ihre letzten Skorerpunkte haben Sie im Dezember erzielt und wurden einige Male auch nicht aufgestellt. Was sagen Sie dazu?
Condra: "Ja, es tut meinem Selbstbewusstsein sehr gut, wenn ich möglichst früh im Spiel ein Tor erziele. Dann läuft alles viel einfacher. Natürlich bin ich schon in einer schwierigen Situation, aber wenn mein Name genannt wird, muss ich bereit sein! Und nach so einem Match muss ich halt versuchen, da weiter zu machen, wo ich heute aufgehört habe. Nur so geht´s weiter."

Zu guter letzt noch eine Frage zu Ihrem Aufenthalt in Garmisch beim SC Riessersee während des Lockouts! Was sind Ihre Erinnerungen?
Condra: "Ich habe nur die besten Erinnerungen an meine Zeit in Garmisch, die Stadt, die Leute, die Berge - alles passte, war harmonisch. Es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte."

Interview: Ivo Jaschick