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Freitag, 1. April 2016

Die Scherze fallen aus Holländer, Tischtennisplatten, Handballer, 1c-Kanadier: Warum man im Eishockey keinen 1. April braucht

Foto: imago

Heute ist der 1. April. Ein schöner Tag für alle, die sich gerne Scherze erlauben und andere so richtig reinlegen. Woher der Brauch stammt, ist unklar. Vor rund 400 Jahren wurde die Redensart in den April schicken erstmals in Bayern erwähnt, heißt es in einem Wikipedia-Eintrag. Aber mit Wikipedia-Einträgen ist das ja immer so eine Sache, wie man mal in der Schule oder Uni gelernt hat. Keine wissenschaftliche Quelle. Also Vorsicht!

Vielleicht kommt das "In den April schicken" ja auch aus dem Eishockey. Bei manchen Meldungen, die man so im Laufe des Tages erhält, möchte man das fast meinen. Nehmen wir nur ein paar Nachrichten der vergangenen Woche. Die Durchführungsbestimmungen in der Oberliga Nord beispielsweise, die Tilburg nun auf Rang eins setzen und Peiting nach Holland statt nach Regensburg fahren lassen. Ein Leserbrief erreichte uns diese Woche dazu. Darin wurde noch einmal deutlich, welche absurde Wendung das doch gehabt hätte. Wäre nun der Fünfte aus dem Norden weitergekommen, hätte der auch noch vor dem EV Regensburg, dem Süd-Ersten auf Rang eins gestanden. Chapeau, an den Leserbriefschreiber

Oder nehmen wir Ray Emery. Die Mannheimer Fans haben ihn mit Schimpf und Schande davon gejagt und witterten schon am Mittwoch einen verfrühten Aprilscherz, als sie von seinem Wechsel nach Philadelphia erfuhren. Wars aber nicht, denn er ist tatsächlich die Absicherung von Steve Mason und Anthony Stolarz (denn in Philadelphia fallen viele Goalies aus) und kann gemäß den Regeln ohnehin nur noch in der Hauptrunde eingesetzt werden - und die ist in zehn Tagen vorbei.

Was also haben wir noch? Ja, die Länderspielproblematik der deutschen Handballer. Da hat sich doch am Ende tatsächlich Eishockey als Sportart Nummer zwei hinter dem großen Fußball durchgesetzt und die Handballer für heute Abend (am 1. April!) aus der LANXESS arena in Köln vertrieben. Hätte man so thematisieren können. Eishockey vor Handball. Stattdessen gab es böse Kommentare, in denen die Handballer gleich noch Tischtennisplatten verunglimpft haben - als ob die was dafür könnten.

Die deutschen Handballer hatten es dabei noch gut im Vergleich zu den Peoria Rivermen. Das ehemalige AHL-Team, das nun in der viertklassigen SPHL spielt und dort alles in Grund und Boden schießt, wurde ebenfalls aus der eigenen Halle vertrieben - und zwar gleich für die ersten beiden Runden der Playoffs, weil die Veranstalter der Arena eine Monster-Truck-Show gebucht haben. Das nennt man mal einen Aprilscherz, aber nur wenn man nicht Chef der Rivermen ist, die nun irgendwie versuchen müssen ihre Fans, und das sind so bis zu 4.000, in eine 950-Mann-Arena zu quetschen. Viel Spaß!

Worüber also könnte man nun noch einen April-Scherz machen? Dass Tilburg sich in die DEL2 einklagt? Womöglich würde man uns das sogar noch abnehmen und den Akku von Herrn Seeligers Handy wieder arg strapazieren. Oder ein Witz über die Toronto Maple Leafs? Besser nicht. Die werden ja 365 Tage lang abgestraft - und in Schaltjahren wie diesem noch eine Tag länger. Scherze über Red Bull? Kommen auf irgendeiner Seite immer nicht gut an. Gleiches gilt für 1C-Kanadier und Iserlohn. Da versteht meist eine Seite keinen Spaß...

Sie sehen also, liebe Fans. Manchmal ist es vielleicht besser, man spart sich den Aprilscherz, wenn man im Eishockey aktiv ist. Denn für die Scherze sorgen so manche Clubs, Spieler oder die Verbänden dann doch selbst. Vielleicht schon heute, und wenn nicht, dann morgen. Ganz bestimmt.

Michael Bauer
Redaktion Eishockey NEWS


Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • gestern
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • gestern
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • vor 2 Tagen
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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