Dennis Endras
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Die deutsche Nationalmannschaft wird aller Voraussicht bei der Weltmeisterschaft in Russland im Mai auf Dennis Endras verzichten müssen. "Die WM-Teilnahme wird schwierig, eher nein", sagte der Torhüter von Adler Mannheim im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Print-Ausgabe). Ein Adduktoreneinriss hatte den 30-Jährigen bereits in der Endphase der Hauptrunde und in den Playoffs zum Zuschauen verurteilt. Er stehe zwar regelmäßig in Kontakt mit Bundestrainer Marco Sturm und man wolle von Woche zu Woche entscheiden, wie man weiter verfahre, doch "da ich noch nicht großartig auf dem Eis war, gehe ich davon aus, dass es eher eng wird", so Endras.
Die Enttäuschung über das schlechte Abschneiden des Titelverteidigers ist beim Schlussmann noch nicht verflogen. "Für uns alle ist es das Schlimmste, dass wir die Playoffs vor dem Fernseher verfolgen müssen. Das ist echt bitter, weil es kribbelt. Es tut weh, weil wir gerne selbst dort auf dem Eis stehen würden und wir nun unseren Pokal anderen Mannschaften überlassen müssen", sagte Endras. Letztlich habe man sich das verfrühte Aus in der ersten Playoff-Runde gegen Köln schon selbst vorher eingebrockt. "Die Ausgangsposition war für uns extrem schlecht. In einer Best-of-Three-Serie zweimal nach Köln zu müssen - das ist undankbar. Wir haben uns unser Grab selbst geschaufelt, auch wenn das Weiterkommen nicht unmöglich war. In der Verfassung, in der wir waren, war es natürlich extrem schwer."
Wer in der kommenden Saison hinter der Adler-Bande stehen wird, beschäftigt auch Endras. "Ich wünsche mir einen Trainer, der ein paar Jahre in Mannheim bleibt. Wir fangen jedes Jahr bei null an, das ist schwierig. Uns wird auch im nächsten Jahr nichts geschenkt. Wir sollten den Zorn, den wir momentan in uns spüren, aufs Eis bringen, wenn es wieder aufs Eis geht. Wir müssen wieder die Mentalität zeigen, dass wir um keinen Preis verlieren wollen", so der Schlussmann.