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Freitag, 8. April 2016

Dramatik pur im Halbfinale München steht als erster Finalteilnehmer fest, Nürnberg und Wolfsburg bestreiten am Sonntag Spiel 6

Red Bull München steht nach dem 5:4-Sieg über Köln vom Freitag im Finale um die deutsche Meisterschaft. Foto: imago

Der EHC Red Bull München steht erstmals im Finale um die deutsche Meisterschaft. Die Oberbayern gewannen am Freitagabend Spiel 5 im Halbfinale gegen Köln mit 5:4, wobei der Siegtreffer für die Oberbayern erst 23 Sekunden vor dem Ende fiel, nachdem die Haie elf (!) Sekunden vorher den Ausgleich zum 4:4 erzielt hatten. Der Teilnehmer im Endspiel steht allerdings noch nicht fest, da Nürnberg dank Patrick Reimer in der zweiten Verlängerung in Wolfsburg mit 3:2 gewann und somit Spiel 6 in dieser Serie erzwang.

In Wolfsburg sahen über 4.000 Zuschauer von Beginn an zwei diszipliniert agierende Teams. Die erste Drangphase der Grizzlys überstanden die Ice Tigers schadlos und übernahmen dann zusehends selbst das Kommando. Die Franken störten früh und beeindruckten die Niedersachsen immer wieder durch ihr Körperspiel. Zwar vergaben die Grizzlys durch Höhenleitner einen Penalty, doch insgesamt hatten die Gäste weit mehr Chancen, so dass das 0:0 nach 20 Minuten aus Wolfsburger Sicht eher glücklich war.
Auch das zweite Drittel begann Nürnberg stark, doch die Gastgeber nahmen nun langsam Fahrt auf. Zunächst fälschte Mulock einen Weitschuss von Hambly zum 1:0 ab, dann narrte Höhenleitner Nürnbergs Verteidiger Joslin hinter dem Tor und schlenzte anschließend die Scheibe aus Nahdistanz unter die Latte. Die über 4.000 Fans in Wolfsburg tobten.
Doch die Niedersachsen hatten die Rechnung ohne die kampfkräftigen Gäste aus Franken gemacht. Denn im Schlussdrittel drehten die Gäste die Partie innerhalb von sage und schreibe 30 Sekunden. Zunächst jagte Oblinger die Scheibe zum 1:2 in den Winkel und wenig später nutzte Segal eine Verunsicherung in der Wolfsburger Hintermannschaft tatsächlich zum Ausgleich.
Mit diesem 2:2 ging es auch in die Overtime. Dass es auch nach 80 Minuten immer noch 2:2 stand, lag zum einen an den guten Defensiv-Leistungen beider Teams und zum zweiten an nachlassenden Kräften der Offensiv-Reihen. Dennoch hatten sowohl Beskorowany im Nürnberger Kasten als auch Brückmann auf Seiten der Grizzlys jede Menge zu tun, ließen sich aber vorerst nicht bezwingen. Bemerkenswertes am Rande: Auch nach 80 Spielminuten gab es noch keine einzige Strafzeit auf beiden Seiten! Diese dann gab es dann aber in der zweiten Overtime gegen Wolfsburg, doch Nürnberg konnte diese Chance nicht nutzen. Das tat dann wenig später Patrick Reimer, der nach einem Steilpass von Nowak auf und davon ging und dann auch noch Brückmann verlud. Somit stehen sich Nürnberg und Wolfsburg am Sonntag in Spiel 6 erneut gegenüber.

In München deutete sich früh eine Vorentscheidung an, denn die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr. Söderholm (4.), Mauer (9.) und Christensen hatten bei einem Gegentreffer von Gogulla schnell eine Führung herausgeschossen. Dabei profitierte Red Bull von Undiszpliniertheiten der Haie, denn zwei Treffer gelangen den Oberbayern in Überzahl.
Im zweiten Drittel war dann aber plötzlich ein Bruch im Münchner Spiel. Jones gelang kurz nach Wiederbeginn in Überzahl der Anschlusstreffer und Red Bull zeigte nun Nerven. Viele Fehler schlichen sich ins Spiel der Jackson-Truppe ein und die Haie kamen zu ungewöhnlich vielen Möglichkeiten. Dann aber hatten die Gastgeber bei doppelter Überzahl die Chance, nachzulegen. Köln jedoch überstand diese kritische Phase dank großer Moral und war weiter im Spiel.
Der letzte Abschnitt begann dann aber mit einem weiteren Paukenschlag aus Münchner Sicht. Kahun staubte nach einem Querpass von Mauer zum 4:2 ab. Köln steckte aber nicht auf und kam nach einer herrlichen Einzelleistung von Falk wieder auf 4:3 heran. In der Schlussphase überschlugen sich dann die Eregnisse. Zunächst gelang Umicevic 34 Sekunden vor dem Ende der Ausgleich, doch 23 Sekunden vor Schluss schaffte erneut Mauer das 5:4 und machte damit den Einzug ins Finale perfekt.


DIE SPIELE VOM FREITAG IM STENOGRAMM

EHC Red Bull München - Kölner Haie
5:4 (3:1, 0:1, 2:2)

Tore: 1:0 (4.) Söderholm, 2:0 (9.) Mauer, 2:1 (10.) Gogulla, 3:1 (12.) Christensen, 3:2 (23.) Jones, 4:2 (44.) Kahun, 4:3 (49.) Falk, 4:4 (60.) Umicevic, 5:4 (60.) Mauer; Strafminuten: München 10, Köln 14; Zuschauer: 6.142.

Grizzlys Wolfsburg - Thomas Sabo Ice Tigers
2:3 n.V. (0:0, 2:0, 0:2, 0:0, 0:1)

Tore: 1:0 (30.) T. Mulock, 2:0 (33.) Höhenleitner, 2:1 (48.) Oblinger, 2:2 (49.) Segal, 2:3 (86.) P. Reimer; Strafminuten: Wolfsburg 2, Nürnberg 0; Zuschauer: 4.087.


Kurznachrichtenticker

  • vor 9 Stunden
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 10 Stunden
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • vor 13 Stunden
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • gestern
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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