Mikhail Ponomarev
Foto: imago
Nach zwei Spielzeiten, in denen sich die Düsseldorfer EG sportlich wieder konsolidiert hat, scheinen finanziell wieder dunklere Wolken beim DEL-Club aufzuziehen. Der Grund: Mit der Zahlungsmoral des Gesellschafters Mikhail Ponomarev soll es nicht zum Besten bestellt sein. So wartet die DEG weiter auf rund 153.000 Euro der 333.000 Euro, die der Russe mit seiner Firma Energy Consulting für das Hauptsponsoring bei den Rheinländern soll. Das meldet die Westdeutsche Zeitung (WZ). Auch habe Ponomarev, der sich gerne als Retter des Clubs darstellt, weit weniger Geld in den Club gesteckt als bislang angenommen. Den Löwenanteil mit einem fast zweistelligen Millionenbetrag habe Peter Hoberg gestemmt, während sich die finanzielle Unterstützung von Ponomarev, der mit mit 30,8 Prozent die gleichen Gesellschafteranteile hält wie Hoberg, nur auf rund eine halbe Million belaufen soll.
Ebenfalls zum Problem könnten die drei Millionen Euro werden, die die DEG der Stadt Düsseldorf schuldet. Allein in der abgelaufenen Saison seien 750.000 Euro hinzugekommen. Bislang hatte die Stadt diese Summe immer wieder gestundet und die Teams der Rheinländer im ISS Dome und an der Brehmstraße nahezu kostenlos trainieren und spielen lassen. Nun gebe es aber Signale aus dem Rathaus, so die WZ, dass der Club erst sein Problem mit Ponomarev lösen soll, ehe mit einem weiteren Entgegenkommen der Stadt zu rechnen sei. Zumal der Russe bis jetzt seine VIP-Loge im Dome nicht bezahlt haben soll.
Ein möglicher Lösungsansatz soll sein, dass Ponomarev seine Anteile am Club auf fünf Prozent reduziert und die DEG für die verbliebenen 25,8 Prozent neue Gesellschafter sucht. Ob sich der Unternehmer, der schon beim Fußball-Club Fortuna Düsseldorf aufgrund seines schleppenden Zahlungsverhaltens negativ aufgefallen war, darauf einlässt, ist allerdings fraglich. Am Mittwoch stellte Ponomarev bei der Gesellschaftversammlung auch die Zahlung der 153.000 Euro bis zum Auslaufen der Frist am 30. April nur in Aussicht. Zumal es für das Sponsoring seiner Firma beim Club nicht einmal einen Vertrag geben soll. Dem widersprach DEG-Geschäftsführer Paul Specht allerdings in einer E-Mail an Eishockey NEWS: "Ich kann bestätigen, dass es schriftliche Vereinbarungen gibt und Zahlungen erbracht sind." Zur Idee einer möglichen Restrukturierung der Gesellschafteranteile erklärte Specht: "Als DEG kann ich nicht für meine Gesellschafter sprechen. Aber mir ist keine Information bekannt, dass Änderungen in der Gesellschafterstruktur vorgenommen werden."
Eine gute Nachricht gibt es aber auch noch. Am kommenden Dienstag will die DEG einen neuen Premiumsponsor vorstellen. Das scheint auch dringend nötig, beschreibt ein Clubinsider in der WZ die finanzielle Lage beim Traditionsclub als "sehr ernst".