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"ServusTV wird bleiben" heißt es am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr auf der Twitter-Seite des österreichischen TV-Senders. Der Sender soll nun doch nicht eingestellt worden. Nur einen Tag nach dieser Meldung kommt nun die überraschende Nachricht, dass der Sender fortgeführt wird. Mit einer Einstellung des Betriebs für Ende Juni war spekuliert worden. Viele Mitarbeiter waren überrascht worden von den Kündigungen.
Am Mittwochnachmittag trafen sich nun die Verantwortlichen von Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Red Bull, wie der Sender in einer Pressemitteilung bekannt gab. "Basierend auf gegenseitiger Akzeptanz und Respekt sowie dem Verständnis der jeweiligen Positionen und Standpunkte kam es zu einem konstruktiven Gespräch betreffend Servus TV."
Hier wurde noch einmal das Thema des Betriebsrates diskutiert. Der soll unter anderem ein Grund dafür gewesen sein, warum Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz den Sender einstellen wollte. Dies wurde sogar bestätigt. Nun heißt es aber: "Nicht überraschend für einen Betrieb, der für seine hohen sozialen Standards bekannt ist, lehnt die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter einen Betriebsrat ab. Im Gespräch mit AK und ÖGB wurde diese Haltung der Belegschaft respektiert und damit bestehende Vorbehalte beseitigt. Die Fortsetzung der partei-politischen unabhängigen Linie wird von allen Beteiligten begrüßt. Red Bull führt daher den Sender weiter, und die Kündigungen werden zurückgenommen."
Noch am Dienstag hatte es geheißen, der Sender sei für das Unternehmen wirtschaftlich untragbar geworden. "Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in Servus TV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten.
Servus TV hatte von 2012 bis zu diesem Frühjahr die DEL übertragen. Auch für die kommende Saison war man als Free-TV-Partner im Gespräch, ehe dann doch Sport 1 den Zuschlag bekam. Freude dürfte vor allem bei den österreichischen Eishockey-Fans herrschen, denn der Sender hat einen laufenden Vertrag mit der EBEL.
Michael Bauer