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Der Countdown läuft: Zum zweiten Mal ist die Eishockey WM ab Freitag in St. Petersburg zu Gast. Im Jahr 2000 empfing die Heimatstadt von Vladimir Putin schon einmal die Eishockey-Welt. Damals war die frühere Zarenstadt einziger Austragungsort, in diesem Jahr nun ist Moskau der Hauptspielort und St. Petersburg die zweite Spielstätte bei den Titelkämpfen vom 6. bis 22. Mai.
Das russische Team dürfte darüber ausgesprochen froh sein. Denn die Heim-WM 2000 in St. Petersburg endete in einem Debakel, dem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten für Russland. Platz elf stand unter dem Strich zu Buche, mit Niederlagen unter anderem gegen die Schweiz, Lettland und Weißrussland. Alle drei Teams feierten ihre ersten Siege, die sie jemals bei einer Weltmeisterschaft gegen Russland erringen konnten. Es war eine nationale Schande, denn das Team war mit Akteuren wie Alexander Mogilny, Alexei Jashin, Pavel Bure, Maxim Afinogenov, Sergei Gonchar - um nur einige zu nennen - auch noch hochkarätigst besetzt. Am Ende des Turniers mussten sich Trainer Alexander Yakushev, für den es die letzte WM war, und das Team in einer Pressekonferenz beim russischen Volk entschuldigen.
Deutschland war übrigens im Jahr 2000 gar nicht mit dabei, spielte nur im B-Pool. Sieben Jahre später, als erneut Russland Gastgeber war (mit den Spielorten Moskau und Mytischi) wurde die DEB-Auswahl Neunter. Die Halle, in der das deutsche Team in St. Petersburg seine Vorrundenspiele bei der diesjährigen Weltmeisterschaft austragen wird, ist übrigens eine andere als damals im Jahr 2000. Mit der damaligen WM wurde der Eispalast neu eröffnet, heute Heimat des KHL-Clubs SKA St. Petersburg. In diesem Jahr spielt man nun im alten, 1967 erbauten, Jubileiny-Sportkomplex, der aber saniert wurde und 6.000 Zuschauern Platz bietet.
Russland ist insgesamt nach 1957, 1973, 1979, 1986, 2000 und 2007 zum siebten Mal Gastgeber bei einer WM. Nur einmal - 1986 - konnte man das Heimturnier auch gewinnen.
Tobias Welck