Das deutsche Team beim Training.
Foto: Welck
Die Zeiten scheinen sich geändert zu haben bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft: 2014 und 2015 hießen Kasachstan und Frankreich die Auftaktgegner. Und stets war die Einstellung klar: Ein Sieg muss her im Kampf um den Klassenerhalt. 2016 heißt nun der erste Gegner (Samstag, 15.15 Uhr, live bei SPORT 1) erneut Frankreich. Und dieses Mal ist die Stimmung eine andere: Frankreich soll geschlagen werden, um eine realistische Chance auf das Viertelfinale zu haben, so der Tenor im deutschen Lager.
"Frankreich ist auf Augenhöhe. Deshalb müssen wir zusehen, dass wir einen guten Start haben", sagt Vertreidiger Christian Ehrhoff. Und sein NHL-Kollege Korbinian Holzer, der auch mit Ehrhoff einen Vertreidigungsblock bildet, ergänzt: "So gute Reihen im Sturm hatten wir schon lange nicht mehr. Da sollte es auch mal möglich sein, dass wir vorne drei, vier Tore schießen."
Neuer Optimismus und neues Selbstbewusstsein also bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft - und das nicht nur, weil durch die Heim-WM 2017 der Abstieg nicht möglich ist. "Klar, wir wollen uns Viertelfinale und wir haben eine gute Mannschaft", sagt Stürmer Philipp Gogulla. Er warnt aber gleichzeitig auch. "Aber wir müssen jetzt Frankreich auch erst einmal schlagen. Man darf nicht davon ausgehen, dass das so im Vorbeigehen klappt."
Die Aufstellung für den Samstag ist klar: Im Tor wird Timo Pielmeier stehen. "Wenn er gut spielt, wird er auch weiterhin halten", blickt Sturm voraus. Nicht vollständig ausgeschlossen ist aber, dass Philipp Grubauer von den Washington Capitals bei einem schnellen Ausscheiden seines Teams in den NHL-Playoffs (Serienstand 1:3) noch zum Kader stößt. "Damit beschätige ich mich derzeit nicht", lässt Sturm dieses Thema offen. "Ich gehe davon aus, dass Washington erst einmal noch ein Spiel gewinnen wird."
Nicht zum Einsatz kommen werden im ersten WM-Spiel Dominik Kahun und Gerrit Fauser. Neben der Paradeformation Rieder, Draisaitl, Reimer wird auch die beim Deutschland Cup erfolgreiche Formation Macek, Gogulla, Schütz auflaufen. Die anderen beiden Sturmreihen bilden die Trios Seidenberg, Hager, Kink sowie Flaake, Goc und Noebels. In Überzahl lässt Sturm vier Angreifer auflaufen und trennt auch die Duos Draisaitl/Rieder und Ehrhoff/Holzer.
"Wir wollen einen guten Start", sagt der Bundestrainer. Und so hat auch Sturm, das Viertelfinale im Blick, aber Frankreich erst einmal im Fokus. "Es geht jetzt zunächst einmal darum, gut in die WM zu starten. Alles andere sieht man dann."
Tobias Welck/Sebastian Groß