Jubel-Explosion: Nick Bonino (rechts) hat die Pittsburgh Penguins soeben ins Finale der Eastern Conference geschossen.
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Der letzte deutsche NHL-Profi im Rennen um den Stanley-Cup-Sieg 2016 heißt Tom Kühnhackl. Der gebürtige Landshuter gewann in der Nacht zum Mittwoch mit seinen Pittsburgh Penguins Spiel sechs der Eastern-Conference-Halbfinalserie gegen die Washington Capitals auf eigenem Eis mit 4:3 nach Verlängerung, die Serie geht somit mit 4:2 an die Penguins. Für die Washington Capitals, deren deutscher Backup-Goalie Philipp Grubauer erneut nicht zum Einsatz kam, enden die Playoffs hingegen einmal mehr mit einer Enttäuschung: Die Hauptstädter, in dieser Saison das punktbeste Team der NHL-Hauptrunde, haben in der "Ära Alexander Ovechkin" (seit 2005) nach wie vor noch nie die zweite Playoff-Runde überstanden. Kühnhackl und Grubauer waren nach dem Aus für Thomas Greiss' New York Islanders die beiden letzten verbliebenen Deutschen in den NHL-Playoffs gewesen.
Dabei deutete am Dienstagabend einiges darauf hin, als sollte Washington das vorzeitige Saisonaus mit einem Kraftakt vermeiden können. Zwar führte Pittsburgh durch Tore von zweimal Phil Kessel (6., 28.) und Carl Hagelin (ebenfalls 28.) bereits mit 3:0, doch die Capitals kamen durch Treffer von T.J. Oshie (39.), Justin Williams (48.) sowie John Carlson (54.) zurück in die Begegnung und hatten somit zum Beginn der Overtime den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite. In der Verlängerung war es dann allerdings Pittsburghs Mittelstürmer Nick Bonino, der den Rebound nach einer tollen Parade von Caps-Torhüter Braden Holtby gegen Carl Hagelin (kam wie Kessel auf drei Scorer-Punkte) verwertete und die Mannschaft aus Pennsylvania in die nächste Runde schoss.
Für die Penguins geht es im Finale der Eastern Conference nun gegen die Tampa Bay Lightning um den Einzug ins Stanley-Cup-Finale. In den beiden Halbfinalserien der Western Conference ist unterdessen noch alles offen: Sowohl zwischen Dallas und St. Louis als auch zwischen San Jose und Nashville kommt es zu einem alles entscheidenden siebten Spiel. Der erste dieser beiden Showdowns steigt in der Nacht zum Donnerstag ab 2.00 Uhr deutscher Zeit in Dallas.
Über das Aus der Washington Capitals freuen darf sich derweil die russische Nationalmannschaft: Sie wird bei der laufenden Heim-WM von gleich drei Caps-Akteuren verstärkt.
Stefan Wasmer
NICK BONINOS SIEGTREFFER IN DER VERLÄNGERUNG IM VIDEO: