Der Russe Mikhail Ponomarev (hier links) hat offenbar seine Gesellschaftsanteile bei der Düsseldorfer EG abgegeben. Foto: imago
Die Düsseldorfer EG erlebt weiterhin turbulente Tage, aber es deutet alles darauf hin, dass der Tradtionsclub vom Rhein gestärkt aus der Krise hervorgeht und auch weiterhin in der DEL spielen wird. Am Wochenende meldete die Westdeutsche Zeitung, dass der umstrittene Gesellschafter Mikhail Ponomarev - offenbar auf Druck der Stadt Düsseldorf - seine Anteile abgeben musste, respektive verkaufte. Der Käufer soll dem Vernehmen nach aus dem Umfeld der übrigen Gesellschafter kommen.
Nun ist der Weg offenbar frei für eine Neuorganisation innerhalb der Gesellschaft. Die weiteren Anteile halten der Düsseldorfer Peter Hoberg (30,8 Prozent), der Geschäftsmann Daniel Völkel (12,4 Prozent) sowie der Stammverein der DEG (26 Prozent). Ponomarev war zuletzt arg in die Kritik geraten, weil er sich mit Vertretern der Stadt angelegt hatte, obwohl diese der DEG über drei Millionen Euro an Mietschulden gestundet hatte. Wie die Westdeutsche Zeitung und der "Halbangst-Blog" zudem in den letzten Wochen aufgedeckt hatten, steckte Ponomarev seit langem kein Geld mehr in den Club, anfallende Gelder für die Berufsgenossenschaft in Höhe von über 600.000 Euro sowie die April-Gehälter musste erneut Gesellschafter Peter Hoberg im Alleingang stemmen. Hoberg war es auch, der in den letzten Jahren immer wieder Bürgschaften in Millionenhöhe leisten musste, damit der Club überhaupt die Lizenz für den DEL-Spielbetrieb erhalten konnte.
Das wird auch künftig so sein, denn die Düsseldorfer EG hat nicht nur Mietschulden bei der Stadt "an der Backe", auch im Hinblick auf die neue Saison fehlen Sponsorengelder an allen Ecken und Enden, um den Etat zu decken. In diesem Zusammenhang ist auch DEG-Geschäftsführer Paul Specht arg in die Kritik geraten. Gut möglich, dass Specht im Zuge der Neuausrichtung der GmbH seinen Posten abgeben muss.
Angesichts der finanziellen Schieflage des Clubs wirkt es geradezu grotesk, dass ausgerechnet am Wochenende auch bekannt wurde, dass der ehemalige Nationalspieler Alexander Barta zur Düsseldorfer EG wechseln soll. Das jedenfalls berichtet die Neuburger Rundschau. Der Stürmer hatte bei seinem bisherigen Arbeitgeber in Ingolstadt um Auflösung seines Kontraktes gebeten, weil er von einem DEL-Konkurrenten ein "tolles Angebot über drei Jahre" erhalten hat.