Ungarn bot dem deutschen Team einen harten Fight.
Foto: HHOF-IIHF Images/Panagiotakis
Vier Vorrunden-Siege bei einer WM für ein deutsches Team - das gab es seit 1993 nicht mehr. Mehr als drei geschossene Tore im Schnitt pro Partie - das gab es seit 2002 nicht mehr. Mit dem 4:2 gegen Ungarn endete eine außergewöhnliche WM-Vorrunde für Deutschland.
"Ich bin sehr stolz, Teil der Mannschaft hier sein zu können. Das ist eine super Truppe. Wir haben gezeigt, dass das deutsche Eishockey im Gegensatz zu den Jahren zuvor wieder einen Schritt nach vorne gemacht hat. Jetzt müssen wir schauen, was das Viertelfinale bringt", meinte Verteidiger Constantin Braun.
Und für dieses Viertelfinale droht nun mit Felix Schütz der nächste Spieler auszufallen. Er zog sich eine Innenhandverletzung im Knie zu. Eine kleine Resthoffnung hat Bundestrainer Marco Sturm noch. "Ich hoffe, dass noch eine Chance besteht, dass er noch einmal zurückkehren kann."
Gegen Aufsteiger Ungarn tat sich sein Team sehr schwer: "Die Ungarn haben um ihr Leben gespielt", meinte Verteidiger Korbinian Holzer hinterher. Mit einem Dreier wäre ihnen der Klassenerhalt sicher gewesen. "Wir wussten, dass es ein harter Fight werden wird, aber wir waren am Anfang nicht bereit", kritisierte Sturm. "Das hat man halt dann doch ein bisschen im Hinterkopf, dass man schon für das Viertelfinale qualifiziert ist", gab auch Holzer zu. Nach einer deutlichen Ansage in der Drittelpause wurde es dann aber besser. "Das ist ganz normal für einen Trainer, dass man auch einmal laut wird. Man muss nur den richtigen Moment finden", meinte Sturm. Den hatte er offensichtlich gefunden. Und so durfte er am Ende konstatieren. "Nach dem schlechten ersten Drittel haben wir einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen." Das fand auch Verteidiger Christian Ehrhoff: "Wir haben am Ende den Sieg geholt, das ist es, was zählt."
Nach dem anstrengenden Programm mit vier Spielen binnen fünf Tagen ist man im deutschen Lager nun erst einmal froh über etwas Erholung vor dem Viertelfinale am Donnerstag. Der Dienstag ist frei, am Abend entscheidet sich, ob man in St. Petersburg zum Viertelfinale bleibt oder nach Moskau reist. In zweiterem Fall geht es am Mittwochvormittag per Zug in die russische Hauptstadt und dort am Nachmittag aufs Eis.
Tobias Welck/Sebastian Groß