Der Weltmeister 2016: Kanada.
Foto: HHOF-IIHF Images/Ringuette
Ein Verlierer, aber zweimal goldene Zukunft - das Finale der Eishockey-WM 2016 war kein großes Spektakel, weil Kanada taktisch zu stark spielte und Finnland an diesem Abend Mittel und Kräfte fehlten, um nach einem Rückstand im ersten Drittel noch einmal zurückzukommen.
Aber es standen sich die beiden derzeit besten Eishockey-Mannschaften der Welt gegenüber. Daran besteht kein Zweifel. Finnland gewann in diesem Jahr den U18 und U20-Titel und spielte bis auf das Endspiel eine überragende Weltmeisterschaft. Kanada ist nun zum zweiten Mal in Folge Weltmeister. "Ja, ich denke schon, dass beide Länder derzeit vielleicht die besten Nachwuchsspieler der Welt haben", meinte Kanadas Coach Bill Peters.
Freilich überwog beim Final-Verlierer erst einmal die Enttäuschung. "Wir haben heute unser schlechtestes Turnierspiel gezeigt. Wir haben unsere Offensive überhaupt nicht ins Laufen gebracht", meinte Stürmer Antti Pihlström. "Wir waren viel zu viel in der eigenen Zone."
Kanada zog die Lehren aus der 0:4-Niederlage in der Vorrunde, ließ Finnland keinen Platz, begann quasi im gegnerischen Drittel zu verteidigen. Damit kam der Gegner überhaupt nicht zurecht. "Wir waren 60 Mintuen die bessere Mannschaft", meinte Kanadas Matt Duchene. So krönte sich die Ahornblätter verdient zum zweiten Mal in Folge zum Weltmeister. Kapitän Corey Perry zog zudem als 27. Mitglied in den Triple Gold Club (Stanley Cup-Sieg, Olympiasieg, Weltmeister) ein.
Enttäuschend nur, dass nicht einmal das Finale in Moskau ausverkauft war und bei der Siegerehrung die Halle mehr als halb leer. Die Kanadier freilich störte das nicht. "Wir feiern jetzt erst einmal", meinte Morgan Rielly.
Beste Spieler (Direktorats-Wahl)
Bester Torhüter: Mikko Koskinen (Finnland)
Bester Verteidiger: Michael Matheson (Kanada)
Bester Stürmer: Patrik Laine (Finnland)
All-Star-Team (Journalisten-Wahl)
Tor: Mikko Koskinen (Finnland)
Abwehr: Nikita Zaitsev (Russland), Michael Matheson (Kanada)
Angriff: Patrik Laine (Finnland), Vadim Shipachyov (Russland), Mikael Granlund (Finnland)
MVP: Patrik Laine
Tobias Welck