Peter Gast
Foto: EC Peiting
"Wir sind maßlos enttäuscht, wir haben uns voll darauf verlassen." Peter Gast, Geschäftsführer des EC Peiting und Mitglied des Dreierteams der Oberliga Süd, das mit der Lösung der Ligenstruktur betraut ist, war am Donnerstagabend nach dem Ende des Gesprächs mit seinem Team fassungslos ob der Entscheidung der Bayernligisten, keinen Club in die Oberliga Süd zu schicken.
Das auch, weil er davon erst erfuhr, als er und seine Mitstreiter schon zwei Stunden tagten. "Als es nicht mehr weiterging, haben eine Telefonkonferenz mit Marc Hindelang gemacht, erst dann ist er damit herausgerückt. Da kann man sich vorstellen, wie die Stimmung bei uns war. Dabei hatte man uns letzte Woche noch versprochen, dass Waldkraiburg, Lindau und Höchstadt bereit stehen, wenn die Bayernliga sie rauslässt."
Hindelang hatte am Mittwochmorgen auf Nachfrage von Eishockey NEWS erklärt, dass bereits seit Dienstag die Entscheidung der Bayernligisten feststünde. Der Wunsch an eine Annäherung sei zwar groß, aktuell wolle aber kein Bayernligist hochgehen. Klar war auch, dass alle Bayernligisten dem zustimmen mussten, was nicht geschah. "Fakt ist, dass die Clubs der Bayernliga sich nicht in der Lage sehen, kurzfristig die Oberliga Süd aufzufüllen, weil auch die Sorge da ist, die Liga kurzfristig zu schädigen", sagte Hindelang. "Das hilft zwar der Oberliga aktuell wenig, aber es geht um das Interesse von vielen und nicht von einzelnen." Unter anderem gehe es um die Fragen des Etats und des Spielermaterials. "Wären wir im Februar, sähe das anders aus", sagte Hindelang.
Wie es nun weitergeht, werden die Vereine der Oberliga Süd kurzfristig bestimmen. "Wir werden noch am Abend versuchen alle zu erreichen. Vielleicht treffen wir uns auch am Freitag", sagte Gast. "Wir können und wollen nicht mit neun Teams spielen. Wir haben etwas geplant aber das werden wir erst mit den anderen Vereinen abstimmen." Hoffnung machte ihm auch ein Anruf, den er unmittelbar nach der Versammlung in München erhalten hatte. Worum es dabei ging, wollte er aber nicht verraten. "Aber es hat sich was ergeben."
Die Entscheidung der Bayernligisten könne er nicht verstehen: "In einer Woche hat sich meiner Meinung nach nichts verändert. Wenn man von Vorneherein gesagt hätte, dass sie nicht zur Verfügung stünden, wäre das ok gewesen. So hätten wir alles lösen können, aber nun haben wir ein Brett vor den Kopf bekommen. Wir haben jetzt seit letzter Woche unzählige Telefonate geführt und viel Zeit investiert. Das war alles sinnlos. Jetzt müssen wir wieder Mehraufwand betreiben. Wir müssen schnell entscheiden, wir brauchen jeden Tag."
Michael Bauer