Tobias Rieder
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Tobias Rieder hat kein Spiel verpasst. Immerhin stand da ja im Finale sein bester Freund auf dem Eis. Tom Kühnhackl hat es als dritter Deutscher nach Uwe Krupp und Dennis Seidenberg geschafft, den Stanley Cup zu gewinnen. Rieder war nicht nur am Fernseher dabei, sondern stand auch fast täglich in Kontakt mit Tom Kühnhackl.
Herr Rieder, wann haben Sie das erste Mal nach dem letzten Finale etwas von Tom gehört?
Rieder: "Ich glaube, das war so zwei Stunden nach dem Spiel. Da hat er mir ein Foto von sich mit dem Stanley Cup geschickt, als er gerade noch mit halber Ausrüstung in der Kabine saß. Aber da hab ich ihn dann erstmal in Ruhe gelassen, denn da haben sie grad gefeiert. Aber am nächsten Tag haben wir gleich telefoniert."
Hatte er da schon realisiert, was er geschafft hat?
Rieder: "In dem Moment noch nicht. Ich habe ihn auch danach gefragt. Ich habe ihm das erst einmal erklären müssen."
Wie erklärt man es?
Rieder: "In Worten kann man das gar nicht beschreiben. Man braucht ein Riesenglück, um das zu schaffen. Joe Thornton und Patrick Marleau haben beide schon so viele Spiele in der NHL gemacht, waren aber nun das erste Mal im Finale. Tom kommt im Januar hoch und schafft es. Da muss schon alles passen. Aber ich gönne es Tom so sehr. Er hat so viele Rückschläge und Verletzungen verkraften müssen. Er war auch in der East Coast und jetzt bringt er den Cup mit nach Hause."
Wie geht es Ihnen nach Ihrer Verletzung bei der Weltmeisterschaft?
Rieder: "Eigentlich schon wieder ganz gut. Es fühlt sich schon wieder ganz stabil an. Ich bin seit zwei Wochen schon wieder im Training. Ich gehe davon aus, dass alles wieder ganz gut verheilt. Verzögerungen im Ablauf gibt es eigentlich keine."
Wie sieht es mit dem neuen Vertrag aus?
Rieder: "Wir sind in Verhandlungen, es dauert ein bisschen bis sich beide Parteien einigen. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich lieber einen kurz- oder einen langfristigen Vertrag möchte, denn alles hat ja seine Vor- und Nachteile."
Wie lange schätzen Sie, dass es noch dauert?
Rieder: "Das kann man momentan schwer sagen. Es kann schnell gehen, kann aber auch bis kurz vor Saisonstart dauern. Aber ich mache mir da keinen Kopf, auch wenn es schön wäre, dass alles schnell über die Bühne geht."
Interview: Michael Bauer