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Montag, 18. Juli 2016

Bayerischer Sportpreis für sein Lebenswerk Erich Kühnhackl: „Wenn man so einen Preis bekommt, ist man einfach nur stolz"

Erich Kühnhackl (rechts) mit seinem Sohn Tom.
Foto: edition-sportiva.de

Viermal deutscher Meister, dreimal Spieler des Jahres und achtmal Top-Scorer der Bundesliga. Sein Rekord von 83 Toren in 48 Spielen ist für die Ewigkeit. Er gehörte zum Bronze-Team von Innsbruck und wurde 2000 zum "Deutschen Eishockey-Spieler des Jahrhunderts" gewählt. Nun wurde Erich Kühnhackl vom BR Fernsehen der Sportpreis für sein Lebenswerk verlieben. Die Aufzeichnung der Sendung aus der Müchner BMW-Welt wird am (heutigen) Montagabend von 22 Uhr bis 23.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Eishockey NEWS hat sich mit Kühnhackl anlässlich seiner Ehrung unterhalten.

Herr Kühnhackl, Sie sind erst 65 Jahre alt. Kommt der Sportpreis für Ihr Lebenswerk nicht zu früh? Die Kollegen vom Fernsehen haben Sie scheinbar schon abgeschrieben.
Erich Kühnhackl: (lacht) "Wenn man so einen Preis bekommt, ist man einfach nur stolz. Wie alt man ist, spielt da keine Rolle"

Auch Franz Beckenbauer, Oliver Kahn und Dirk Nowitzki wurden mit dieser Auszeichnung schon geehrt. Welchen Stellenwert hat der Sportpreis für Sie?
Kühnhackl: "Für einen Sportler ist jeder Preis, den er bekommt, wichtig. Aber wenn man in einer Stadt wie Landshut und in einem Land wie Bayern lebt, ist diese Auszeichnung natürlich schon etwas Besonderes, vor allem auch, wenn man sieht, welche großen Persönlichkeiten diesen Preis schon bekommen haben."

Wie haben Sie die Gala in der Münchner BMW-Welt empfunden?
Kühnhackl: "Es war eine großartige Veranstaltung. Der Ort und ein Blick auf die Gästeliste sagen eigentlich alles. Es war ein perfekter Abend."

Sie haben eine großartige Karriere hinter sich. Warum haben Sie es geschafft? Talent, Wille, Kraft oder waren Sie einfach nur zur rechten Zeit am rechten Ort?
Kühnhackl: (überlegt) "Das Wichtigste war, glaube ich, dass ich diesen Sport so sehr liebe. Natürlich braucht man dann auch das Quäntchen Talent, um das aufs Eis zu bringen. Und natürlich auch den Willen, aber der war - und ist es auch heute noch - immer da. Genauso wie die Kraft. Ich bin 1,95 Meter groß und habe jetzt wieder mein ,Kampfgewicht' von 98,5 Kilogramm. Ich habe in den vergangenen Monaten 13 Kilogramm abgenommen. Dafür braucht es ein gewisses Maß an Disziplin. Ohne Disziplin lassen sich Ziele, die man sich setzt, nicht erreichen."

Sie waren die vergangenen Wochen in Nordamerika und haben den Stanley-Cup-Triumph Ihres Sohnes Tom hautnah miterlebt. Kam da nicht ein wenig Wehmut auf, nicht selbst auch einmal das Abenteuer NHL gewagt zu haben? Die Chance dazu war ja da.
Kühnhackl: "Wenn ich ehrlich bin: Vor 20, 30 Jahren hätte ich mich vielleicht gefragt, ob ich das nicht auch hätte probieren sollen. Heute nicht mehr! Ich habe das aus dem Blickwinkel eines Familienvaters erlebt. Da war nur Tom. Und mein Stolz darauf, dass er in der Sportart, die unserer ganzen Familie so viel bedeutet, etwas so Großartiges erreicht hat."

Der Name Kühnhackl steht für das deutsche Eishockey - umso mehr nach Toms Erfolg. Er hat mit 24 Jahren den Stanley Cup gewonnen - das Größte, was es für einen Eishockeyspieler gibt. Er ist damit schon jetzt erfolgreicher als sein Papa. Wird Tom Kühnhackl in Deutschland einmal berühmter sein als Erich Kühnhackl?
Kühnhackl: "Tom ist mit 18 nach Nordamerika gegangen und hatte seitdem nie die Gelegenheit, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Das würde ich mir so sehr wünschen. Wenn dann in ein paar Jahren die Fans nur noch von Tom Kühnhackl reden und mich vergessen haben, würde mich das nur freuen und mit einem unbeschreiblichen Stolz erfüllen. Tom ist erst 24 Jahre alt. Seine Karriere hat gerade begonnen."

Interview: Willi Lüdeking


Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
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  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
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  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
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  • vor 4 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
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