Foto: Belarusian Ice Hockey Association
Es war ein langer Tag für das deutsche Nationalteam am Sonntag. Denn direkt nach dem letzten Vorbereitungsspiel in Minsk gegen Weißrussland ging es weiter nach Riga. Und zwar mit allen 25 Spielern, die auch in Minsk dabei waren. Vom eigentlichen Plan, die zwei überzähligen Feldspieler nach den Minsk-Spielen zu streichen, kam Bundestrainer Marco Sturm wieder ab. "Wir haben einige angeschlagene Spieler. Ich werde erst noch mit den Doktoren und den Spielern sprechen", erläutert der Bundestrainer. Spätestens am Mittwoch soll dann die Entscheidung fallen, welche beiden Akteure nicht bei der Olympia-Qualifikation dabei sein werden.
Gleich zweimal musste am Wochenende NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg passen. Am Samstag wurde er geschont, sollte am Sonntag zum Einsatz kommen. Doch daraus wurde nichts, ein Magen-Darm-Virus plagte den 35-Jährigen. "Ich gehe schon davon aus, dass wir ihn bis zum Japan-Spiel hinkriegen", sagt Sturm. "Aber man muss jetzt erst einmal abwarten." Besonders problematisch: Seidenberg hat damit als einziger Akteur seit Monaten kein Spiel bestritten. "Ideal ist das sicher nicht", weiß auch der Bundestrainer. Für den war das 2:3 in Weißrussland ein guter Warnschuss für seine Mannschaft. "Wir haben fünf von sechs Dritteln in den beiden Testspielen gut gespielt, nur eines verloren. Aber das hat gereicht für eine Niederlage. Das hat der Mannschaft noch einmal vor Augen geführt, dass man sich keine Nachlässigkeit erlauben darf und von Anfang bis Ende in Riga voll da sein muss."
Wer bei den drei Spielen der Olympia-Qualifikation im Tor steht, wollte Sturm noch nicht verraten. Auch, dass Philipp Grubauer am Wochenende 90 der 120 Minuten spielen durfte, will er nicht als Fingerzeig sehen. "Die anderen beiden Goalies hatten schon Testspiele mit ihren Clubs, Philipp nicht. Deshalb hat er jetzt viel Eiszeit bekommen."
Für Grubauer wie für alle anderen Akteure ist am Montag erst einmal Relaxen angesagt. Nach dem anstrengenden Sonntag hat das Team frei, am Dienstag und Mittwoch wird dann in der Arena Riga trainiert, ehe es am Donnerstag um 14.30 Uhr mit dem ersten Spiel gegen Japan ernst wird.
Tobias Welck