Tobias Rieder
Foto: City-Press
Ein Spiel entscheidet über die Arbeit von vier Jahren. Selten, dass es so eine Konstellation gibt. Aber am Sonntag ist es soweit, wenn Deutschland und Lettland ab 17 Uhr (live bei SPORT1) um das Olympia-Ticket kämpfen. NHL-Crack Tobias Rieder spricht im Interview über das "Endspiel" von Riga, den World Cup of Hockey und seine NHL-Zukunft.
Tobias Rieder, ein Fehlpass, ein Glücksschuss kann am Sonntag darüber entscheiden, ob man wieder vier Jahre auf Olympia warten muss und die ganze Arbeit der letzten Zeit umsonst war. Was ist das für ein Gefühl?
Tobias Rieder: "Das ist sehr brutal. Aber es gibt keine Ausreden. Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Aber es ist natürlich krass, was da alles jetzt in einem Spiel entschieden wird. Es ist echt ungewöhnlich, dass man zu diesem Zeitpunkt im Jahr schon so ein wichtiges Match hat."
Wie lautet bisher Ihr Fazit in Riga?
Rieder: "Die ersten zwei Spiele waren ganz gut von uns. Aber wir müssen uns gegen Lettland definitiv noch einmal steigern."
Was werden die Schlüssel zum Erfolg sein?
Rieder: "Wir müssen einfach unser Eishockey spielen. Wenn wir unser Spiel auf einem Top-Level durchziehen, dann haben wir eine gute Chance."
Im Training am Samstag war zu sehen, dass immer wieder auch geübt wurde, in den Rücken der Abwehr zu kommen. Ist das ein mögliches Rezept?
Rieder: "Wir wollen die Scheibe schon reinlaufen ins Drittel. Aber wir wissen, dass die Letten in der neutralen Zone recht gut sind. Deshalb kann es schon ein Mittel sein, die Scheibe tief zu bringen und dann unsere Schnelligkeit zu nutzen."
Kommen wir noch zu Ihnen persönlich. Was gibt es in Sachen neuer NHL-Vertrag zu vermelden?
Rieder: "Das wird sich sicher noch regeln bis zum Saisonstart."
Mit Arizona?
Rieder: "Es gibt zwar auch andere Kandidaten, aber ich gehen schon davon aus mit Arizona."
Für Sie geht es gleich am Montag weiter nach Nordamerika zur Vorbereitung auf den World Cup of Hockey. Nach so einem emotionalen Spiel wie dem am Sonntag, muss man sich da erst neu motivieren?
Rieder: "Also wer für den World Cup Motivation braucht, der ist falsch. Jeder Spieler in Nordamerika freut sich darauf."
Das heißt, die Bedeutung geht in Deutschland schon unter?
Rieder: "In Deutschland wird das mehr als irgendein zusätzliches Turnier gesehen. Aber wenn man das gesamte letztes Jahr schon drüben war, dann hat man gesehen, wie das schon während der Saison groß angekündigt wurde und welch große Veranstaltung das wird."
Interview: Tobias Welck