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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die Nervenschlacht und den Hexenkessel von Riga überstanden und sich mit einem 3:2-Sieg gegen Gastgeber Lettland für die Olympischen Spiele 2018 qualifiziert. Nach einer 2:0-Führung glichen die Balten noch aus, aber Tom Kühnhackl schoss das DEB-Team in der 55. Minute im Powerplay nach Pyeongchang.
Das "Endspiel" in der Arena Riga vor 10.000 fanatischen Fans wurde seinem Namen vollauf gerecht und bot über weite Strecken echtes Spitzeneishockey auf hohem internationalen Niveau. Angetrieben von ihren Fans gingen die Gastgeber von Beginn an ein hohes Tempo, setzten das deutsche Team früh unter Druck, verfolgten die deutschen Akteure über das gesamte Eis und ließen keinen Check aus.
Die erste Chance hatte aber trotzdem das DEB-Team, als Dennis Seidenberg nach einem schönen Querpass des starken Patrick Reimer drüberschoss. Danach war aber Lettland weiter am Drücker. Arvids Rekis (8.) und Ronalds Kenins (13.) hatten den Führungstreffer auf dem Schläger, scheiterten aber entweder an Grubauber oder schossen am halbleeren Tor vorbei. Aber immerhin: Das deutsche Team hatte damit in einer unglaublich intensiven Partie die Anfangsphase überstanden. Patrick Reimer mit einem Fernschuss sorgte dann wieder für offensive Akzente (15.) und in Überzahl schlug das DEB-Team dann zu. Und das auf sehenswerte Art und Weise: Patrick Reimer bediente mit einem Querpass Leon Draisaitl, der am langen Eck aus spitzem Winkel sofort abzog und zur Führung traf. Es war bereits das sechste deutsche Powerplay-Tor bei diesem Turnier.
Und die Truppe von Bundestrainer Marco Sturm legte im zweiten Drittel nach. Bei einem Powerplay gleich zu Beginn lag das 2:0 schon in der Luft, wenig später war es dann soweit. Torhüter Gudlevskis konnte einen Hager-Schuss nicht festhalten und Felix Schütz traf im Nachschuss zum 2:0 - bereits sein vierter Treffer in Riga. Zwei Strafzeiten gegen das deutsche Team brachten die Gastgeber wieder ins Spiel zurück. Bei einer Strafe gegen Marcus Kink hielt Philipp Grubauer noch einen Alleingang von Lauris Derzins. Doch im nächsten Powerplay der Gastgeber war es dann so weit. Miks Indrasis traf zum Anschluss (35.). Das DEB-Team hatte nun einige Mühe und verlor völlig den Faden und stand stark unter Druck. Zwar hätte auf der anderen Seite durch zwei Konter von Brooks Macek und Gerrit Fauser auch der dritte Treffer fallen können, aber im Schlussdrittel glichen die Letten in Überzahl aus.
Nun wurde es eine echte Nervenschlacht mit dem besseren Ende für Deutschland. In Überzahl stand in der 55. Minute Tom Kühnhackl am langen Eck goldrichtig und drückte den Puck im zweiten Versuch über die Linie.
Lettland - Deutschland
2:3 (0:1, 1:1, 1:1)
Deutschland: Grubauer - Holzer, Ehrhoff; D. Seidenberg, Mo. Müller; Hördler, Akdag; Boyle - Kink, M. Goc, Y. Seidenberg; Rieder, Draisaitl, Macek; Kühnhackl, Hager, Schütz; Kahun, D. Wolf, P. Reimer; Fauser;
Tore: 0:1 (16:18) Draisaitl (Kühnhackl, P. Reimer - PP1), 0:2 (24:51) Schütz (Hager, Kahun), 1:2 (34:55) Indrasis (Daugavins, Bartulis - PP1), 2:2 (46:19) Karsums (Indrasis, Daugavins - PP1), 2:3 (54:51) Kühnhackl (Macek, Draisaitl - PP1)
Strafminuten: Lettland 6, Deutschland 10;
Zuschauer: 10.300