Team Europa feiert beim World Cup im zweiten Spiel den zweiten Sieg.
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Leon Draisaitl hat Team Europe am Montag zum zweiten Sieg im zweiten Spiel geschossen und damit das Tor zum Halbfinale ganz weit aufgestoßen. Der deutsche Jungstar traf nach 2:06 Minuten in der Overtime zum 3:2-Erfolg gegen Tschechien.
"Das ist schon etwas Besonderes, wenn man auf dieser großen Bühne ein To schießt, und der Mannschaft hilft zu gewinnen", sagte Draisaitl nach dem Spiel. "Bei einem Break hat man immer eine Fifty-Fifty-Chance. Ich habe mich für den Schuss entschieden und hatte Glück. Aber das war heute wieder eine super Teamleistung von uns. Wir müssen nun sicherstellen, dass wir so weiter machen."
Mit vier Punkten aus zwei Spielen ist die Mannschaft von Head Coach Ralph Krueger damit Erster der Gruppe A und steht schon heute als Halbfinalist fest, falls die USA nicht nach regulärer Spielzeit gegen Kanada gewinnt. Auch Tschechien hat kaum noch Chancen auf den Halbfinaleinzug. Im zweiten Spiel des Abends gewann Russland gegen das U23-Team mit 4:3. Held des Abends war Goali Sergei Bobrovsky, der 43 Schüsse parierte. Die Russen erzielten im zweiten Drittel vier Tore binnen nicht einmal sieben Minuten.
Für Draisaitl war es bereits das dritte Spiel in Folge, in dem er treffen konnte. Auch beim 3:0-Auftakterfolg gegen die USA hatte er getroffen, beim 6:2-Testspielsieg gegen Schweden war ihm ein Hattrick gelungen. Mats Zuccarello hatte im eigenen Drittel den Puck erkämpft und Draisaitl auf die Reise geschickt. Dieser ließ dem ansonsten stark haltenden Petr Mrazek im tschechischen Tor keine Chance.
Der hatte nur einen einzigen Fehler gemacht - beim 2:1 durch Zuccarello in der 43. Minute. Der Puck rutschte ihm über die Fanghand, allerdings war er noch leicht abgefälscht. Kurz zuvor hatte er gegen Roman Josi im Powerplay noch sensationell mit seinem Handschuh pariert. Insgesamt machte er 38 Saves. Mehrfach zeigte er vor allem in den zahlreichen Überzahlgelegenheiten der Europäer starke Paraden - auch gegen Draisaitl im zweiten Drittel.
Zdeno Chara hatte in der 31. Minute mit einem verdeckten Schuss von der Bande das 1:0 erziet. Kurz darauf verhinderte Dennis Seidenberg mit einer schnellen Reaktion den Ausgleich. Er kratzte den Puck, der durch die Schoner von Jaroslav Halak getrudelt war, von der Linie. Wenig später gelang dann aber doch Jakub Voracek der Ausgleich, den Seidenberg nicht mehr verhindern konnte. Auch beim 2:2 durch Martin Hanzal, der in Überzahl einen von der Bande zurückspringenden Puck verwertete, kam Seidenberg zu spät. Tobias Rieder und Christian Ehrhoff, der im letzten Drittel frei vor dem Tor zum Schuss kommend, eine große Möglichkeit hatte, erhielten deutlich weniger als zehn Minuten Eiszeit.
"Das waren historische drei Tage für diese Mannschaft", sagte Krueger nach dem Spiel. "die Buchmacher in Las Vegas haben und nicht viele Chancen eingeräumt. Aber die Jungs haben das nie als Hürde gesehen, sie haben immer daran geglaubt, dass sie das schaffen können. Außerhalb unserer Kabine hat das aber wohl niemand geglaubt. Aber ganz erhlich: Wir sind noch nicht am Ende."
MIchael Bauer