Lindaus Präsident Marc Hindelang. Foto: City Press
Am vergangenen Wochenende stand Colin Mulvey bereits nicht mehr im Kader der Islanders aus Lindau. Der Oberliga-Neuling und der 25-jährige Angreifer gehen seit Montag offiziell getrennte Wege. Dabei galt der US-Amerikaner ein wenig als Königstransfer, sammelte er doch in der Saison 2014/15 in Erding insgesamt 62 Punkte in 45 Pflichtspielen. Vereins-Präsident Marc Hindelang spricht im Interview über den Abgang, der Suche nach Ersatz und die letzten Wochen beim EVL.
Herr Hindelang, der Abgang von Colin Mulvey kommt überraschend und wiegt sicher auch schwer. Wie kam es dazu?
Marc Hindelang: "Es hat für beide Seiten nicht funktioniert. Wir tun alles dafür, dass sich die Spieler bei uns wohl fühlen. Wenn sich dann gewisse Verhaltensweisen gegen uns richten, ist das nicht schön. Es gab letztlich zu viel Unruhe im Verein. Unter dem Strich ist es sicher schade, aber es war die einzige Möglichkeit."
Wie gestaltet sich die Suche nach Ersatz rund zehn Tage vor Saisonbeginn?
Hindelang: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, mit Ersatz in die Saison zu gehen. Wir stehen in Kontakt und natürlich gehen immer noch Bewerbungen bei uns ein. Ein Nordamerikaner wäre ideal. Aber wir pokern nicht. Vielleicht gibt es dennoch schon in den nächsten Tagen Vollzug."
Wie liefen sonst die vergangenen Wochen ab nachdem fest stand, dass man den Sprung in die Oberliga Süd wagt?
Hindelang: "Den Strukturen eines Oberliga-Clubs hecheln wir immer noch hinterher, aber das wussten wir vorher. Dass die Vorbereitung bei uns schwierig ist, ist auch bekannt und dass wir nun wegen der sommerlichen Temperaturen erst zwei Wochen später Eis haben als geplant, dafür kann auch niemand etwas."
Wie sieht es neben dem Eis, bei Sponsoren und Fans beispielsweise, mit Blick auf die neue Saison und die neue Liga aus?
Hindelang: "Die Vorfreude ist ungebrochen. Bei den Sponsoren konnten wir in den letzten Wochen nochmals super Abschlüsse tätigen. Der Dauerkartenverkauf läuft ähnlich wie im vergangenen Jahr. Der Absatz hier ist in Lindau generell etwas schwierig. Wir müssen in der Stadt erst präsent sein, durch Heimspiele beispielsweise. Dann wacht die Stadt auf."
Können Sie nun, da die Vorbereitung sich dem Ende neigt, schon eher die Liga und die Position des EVL einschätzen?
Hindelang: "Egal was bei den anderen Mannschaften passiert, wir spielen um den Klassenerhalt. Wir müssen versuchen, schnell in der Oberliga anzukommen, aber unsere Vorbereitung wird sich noch bis in die ersten Saison-Spiele ziehen.Wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Wir haben einen richtig guten Coach und einen guten Geist im Team, da der Kern der Mannschaft zusammengeblieben ist. Dennoch wird es für uns nicht einfach werden."
Interview: Alexander Skasik