Goalie Philipp Schnierstein war einer der Hauptgründe für den erfolgreichen Auftakt der Höchstadt Alligators. Foto: Kaczmarek
Sechs Punkte zum Auftakt, in der Tabelle auf Rang zwei: Das erste Wochenende in die Oberliga Süd hätte aus Sicht von Neuling Höchstadt wohl kaum besser laufen können. Beim Auftaktsieg in Peiting stand vor allem Schlussmann Philipp Schnierstein im Fokus. Zahlreiche Schüsse und Alleingänge vereitelte der 26-Jährige. Zudem blieb er gleich bei zwei Penaltys Sieger. Im Interview spricht der gebürtige Nürnberger über die neue Situation als Oberligist, das Auftaktwochenende und die Stimmung im Team.
Herr Schnierstein, sechs Punkte nach zwei Spielen: Wie ist die Stimmung im Team?
Philipp Schnierstein: "Die Frage ist leicht zu beantworten: super. Wir haben riesigen Spaß zusammen, wenn es aber zum Spiel kommt schalten alle um und werden ernst. Wir haben da eine gute Mischung aus Lockerheit und Ernst."
Mit sechs Punkten aus den ersten zwei Partien zu rechnen, wäre im Vorfeld sicher etwas vermessen gewesen. Mit welchem Ziel ist man ins Wochenende gegangen?
Schnierstein: "Natürlich möchte man immer punkten. Aber während der eine oder andere im Team schon Oberliga oder höher gespielt hat, war die Liga für mich ein Fragezeichen. Es gab Momente, da habe ich gedacht, wir haben eine Chance, dann gab es Momente, da habe ich gedacht wir bekommen auf die Nuss. Aber eigentlich sollte man sich gar nicht zu viele Gedanken machen, sondern einfach in die Spiele gehen und sich anstrengen."
In Höchstadt setzt man viel Vertrauen in Sie, hat sich auf der Torhüterposition nicht anderweitig umgesehen. Wie gehen Sie die Situation als Nummer-eins-Torhüter in der Oberliga an?
Schnierstein: "Ich habe es so genommen, wie es war. Ich trainiere weiter fleißig, habe sonst aber nicht wirklich was geändert. Es ist immer noch dasselbe Spiel. Es ist eine lange Saison und ich gehe davon aus, dass viele Spiele auf mich zukommen. Hier findet aber ohnehin die Hauptentwicklung statt. Ich habe am Wochenende gleich gemerkt, dass die Gegner aus anderen Positionen schießen."
Apropos Wochenende: Am Freitag avancierten Sie gleich zum Matchwinner, haben unter anderem zwei Penaltys gehalten. Wie haben Sie die Partie gegen Peiting erlebt?
Schnierstein: "Penaltys habe ich auch in der Bayernliga schon gehalten, da gibt es keinen Grund in der Oberliga damit aufzuhören (lacht). Peiting war das gesamte Spiel läuferisch gut, hatte den einen oder anderen Alleingang. Ich habe einfach versucht zu halten, was zu halten war."
Nachdem die ersten Partien nun gespielt sind - können Sie besser einschätzen wo es für Höchstadt hingehen kann?
Schnierstein: "Das muss man alles relativieren. Wir werden kein Kanonenfutter sein, wir werden aber auch nicht vorne weg marschieren. Der derzeitige Tabellenplatz ist nur eine Momentaufnahme. Mit dem sicher hochgesteckten Ziel eines Playoffplatzes könnte es aber etwas werden."
Interview: Alexander Skasik