Spitzenreiter Bietigheim nicht zu stoppen Bad Nauheim gewinnt vor über 6.300 Zuschauern in Frankfurt - Dresden feiert Befreiungsschlag im Sachsenderby

Zwei emotionale Derbys und einen souveränen DEL2-Spitzenreiter, das brachte der neunte Spieltag in Deutschlands zweithöchster Eishockeyklasse am Freitagabend. Vor sage und schreibe 6.324 Zuschauern in Frankfurt triumphierten die Gäste aus Bad Nauheim mit 3:2 nach Verlängerung, dank des Overtime-Matchwinners von Nick Dineen. Dresden gewann mit 4:1 im Sachsen-Duell gegen Crimmitschau, Spitzenreiter Bietigheim war beim 6:1 über Rosenheim einmal mehr nicht zu stoppen.

Im Hessenderby erwischte Gastgeber Frankfurt den besseren Start und ging durch ein Powerplay-Tor von Matt Pistilli mit 1:0 in Führung (6.). Harald Lange konnte jedoch, ebenfalls in Überzahl, noch vor der ersten Pause ausgleichen. Im Schlussabschnitt waren es dann die Löwen, die einen Rückstand noch einmal ausgleichen konnten, sodass es mit 2:2 in die Verlängerung ging. Nick Dineen war dann der Siegtreffer vor dieser tollen Kulisse vorbehalten. 18 Sekunden vor dem Ende der Overtime ließ der Top-Stürmer des EC Bad Nauheim die nach Frankfurt mitgereisten Fans jubeln. "Ich bin sehr zufrieden mit der Reaktion meiner Mannschaft nach den letzten beiden Niederlagen. Alles in allem, denke ich, dass der Sieg für uns in Ordnung geht", sagte Bad Nauheims Coach Petri Kujala nach dem Derbyerfolg.

Wieder mal als ein unangenehmer Gegner erwies sich Aufsteiger EHC Bayreuth, der sich am Ende über drei Zähler beim 4:3-Erfolg in Freiburg freuen durfte. Die Tigers gingen in Freiburg schon früh in Führung, Patrik Rypar hatte in der 10. Minute getroffen. Nach dem Ausgleich durch Niko Linsenmeier waren es die beiden Top-Stürmer der Gäste, David Wohlberg und Andreas Geigenmüller, die bis zur zweiten Drittelpause eine 3:1-Führung der Tigers herausschossen. Im Schlussdrittel kam Freiburg dennoch noch einmal zum 3:3-Ausgleich, ehe Michal Bartosch in der 53. Minuten den Siegtreffer für den DEL2-Neuling erzielte. Damit stehen die Tigers nach dem neunten Spieltag überraschend auf Platz sieben.

Einen tollen Einstand feierte Falken-Neuzugang Cam Reid, der Heilbronn in Kaufbeuren bereits nach knapp sechs Minuten in Front brachte. Matthias Forster konnte erhöhen, ehe sich die bei den Falken altbekannten Probleme in der Defensive bemerkbar machten. Simon Schütz leitete die Aufholjagd des ESVK ein, Matthias Bergmann und Michael Fröhlich drehten die Partie noch vor der zweiten Drittelpause. Doch der Schlussabschnitt gehörte wieder den Gästen. Kevin Lavallée und erneut Forster bescherten Trainer Fabian Dahlem einen 4:3-Sieg und drei Auswärtspunkte.

Im Sachsenderby standen die Dresdner Eislöwen nach dem verpatztem Saisonstart unter besonderem Druck und waren deshalb von Anfang an bemüht. Brendan Cook und Mirko Sacher sorgten für eine 2:1-Führung nach 40 Minuten. Sacher mit seinem zweiten Treffer und Youngster Mick Köhler sorgten im Schlussdrittel früh für die Entscheidung vor knapp 3.700 Zuschauern. Der 4:1-Derbysieg lässt Eislöwen-Trainer Bill Stewart und sein Team den Blick nach vorne richten.

Die Kassel Huskies taten sich gegen den SC Riessersee erwartet schwer und verloren am Ende mit 2:3. Julian Eichinger hatte die Gäste aus Bayern in Führung gebracht beim Meister, ehe Alexander Heinrich in Überzahl (27.) ausgleichen konnte. Nach dem 2:1 durch Manuel Klinge wähnten sich die Hausherren schon auf der Siegerstraße, doch die Garmischer stellten das Spiel auf den Kopf. Ein Doppelschlag von Andreas Driendl und Louke Oakley bescherte den Gästen einen Auswärts-Dreier.

Tabellenführer Bietigheim ließ auch gegen die Starbulls Rosenheim nichts anbrennen und entschied die Partie mit drei Treffern im zweiten Abschnitt. Und auch im Schlussabschnitt hatten die überlegenen Steelers noch einmal drei Pfeile im Köcher. Sechs verschiedene Torschützen konnten sich beim 6:1-Erfolg des Spitzenreiters feiern lassen. Die Steelers marschieren einsam vorneweg, haben in der Tabelle nun acht Punkte Vorsprung vorm Zweiten Kassel.

Die Ravensburg Towerstars hatten gegenüber ihren Fans etwas gutzumachen und legten gegen das Überraschungsteam aus Weißwasser eine konzentrierte Vorstellung ab. Der zuletzt viel gescholtene Brian Roloff und Vincenz Mayer sorgten für eine 3:1-Führung nach 40 Minuten. Jakub Svoboda konnte für die Füchse im Schlussabschnitt noch einmal verkürzen, doch diesmal gab Ravensburg die Partie nicht mehr aus der Hand. Stephan Vogt sorgte per Empty-Net-Goal zum 4:2 für die endgültige Entscheidung. Die drei Punkte machen das Leben bei den Towerstars fürs erste wieder leichter.

Sebastian Groß