Der 10. DEL-Spieltag am Sonntag Wolfsburg gewinnt Topspiel in Köln, Münchener Comeback-Sieg im Derby, Straubing immer tiefer in der Krise

Die Grizzlys Wolfsburg haben das Top-Spiel des zehnten DEL-Spieltages gewonnen. Die Niedersachsen siegten am Sonntag 3:2 in Köln und haben damit den Rückstand auf den Spitzenreiter auf einen Zähler verkürzt. Weiter in der Spitzengruppe mischen auch München (3:2-Sieg nach Penalty-Schießen gegen Ingolstadt) sowie Mannheim, das in Nürnberg mit 6:5 nach Verlängerung die Oberhand behielt, mit. Ebenfalls nach Verlängerung siegte die Düsseldorfer EG in Krefeld (Endstand 3:2). Bereits am Nachmittag hatte Liga-Neuling Bremerhaven mit einem 3:1 über Berlin für eine faustdicke Überraschung gesorgt, während Iserlohn mit einem 3:2-Sieg in Schwenningen den Aufwärtstrend fortsetzte. Am Abend verschärfte sich dann auch noch die Krise der Straubing Tigers.

Nur rund 9.000 Zuschauer kam in Köln zum Spitzenspiel gegen Wolfsburg. Im ersten Drittel geizten beide Teams noch mit Toren, dann aber sorgten die Gäste aus Niedersachsen für Stille auf den Rängen. Voakes und Furchner stellten auf 2:0, der ehemalige Kölner Alex Weiß besorgte gar das 3:0. Doch die Haie schlugen noch im Mitteldrittel zurück, Potter und Jones hießen die Torschützen. Im letzten Abschnitt versuchten die Kölner nochmals alles, hatten speziell in Überzahl mehrmals den Ausgleich auf dem Schläger, doch die Grizzlys retteten den knappen Vorsprung über die Zeit und verkürzten damit den Rückstand auf Köln auf einen Zähler. Die Haie haben allerdings ein Spiel weniger als die Konkurrenz.

Näher an die Kölner heranrücken konnte auch der EHC Red Bull München: Der amtierende deutsche Meister gewann am Sonntagabend das oberbayerische Derby gegen den ERC Ingolstadt in eigener Halle mit 3:2 nach Penalty-Schießen. Dabei lagen die Gastgeber durch Tore von Thomas Pielmeier, der lediglich neun Sekunden (!) nach dem ersten Bully der Partie traf, sowie Martin Buchwieser (19.) zunächst sogar mit 0:2 hinten, doch Keith Aucoin (35.) und dreieinhalb Minuten vor dem Ende Deron Quint retteten die Roten Bullen noch in die Verlängerung, die ohne Tor blieb. So sorgte schließlich Kapitän Michael Wolf mit dem einzigen verwandelten Penalty für die Entscheidung zu Gunsten der Münchener, die somit auf jede ihrer vier Niederlagen der laufenden DEL-Saison mit einem Sieg geantwortet haben. Für Ingolstadt war es unterdessen die bereits vierte Niederlage aus den jüngsten fünf Begegnungen.

Immer tiefer in die Krise schlittern indes die Straubing Tigers, die in einem weiteren bayerischen Duell bei den Augsburger Panthern mit 3:5 unterlagen und damit zum bereits fünften Mal in Serie ohne Punkte blieben. Dabei führten die Tigers bis zwölf Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels durch Tore von Jeremy Williams (24.) und Tim Miller (31.) sogar noch mit 2:1, doch Michael Davies (40.), Drew LeBlanc (41.), Brady Lamb (42.) sowie Thomas Holzmann (47.) machten für den AEV, der alle (!) seine fünf Tore im Powerplay erzielte, aus dem Rückstand eine komfortable 5:2-Führung. Adam Mitchells Treffer in der 48. Spielminute zum 3:5 für Straubing war letztlich nur noch Ergebniskosmetik. Durch den Dreier gaben die Hausherren, die erst zum zweiten Mal in den letzten acht Begegnungen gewannen, die rote Laterne der DEL-Tabelle an Gegner Straubing ab.

Einen Tag der offenen Tür erlebten die Zuschauer in Nürnberg. Dort sahen die 5.200 Fans im Spiel gegen Mannheim schon bis zur 40. Minute neun Treffer. Die Thomas Sabo Ice Tigers führten zu diesem Zeitpunkt auch dank zweier Tore von Patrick Reimer mit 5:4. Die Adler hatten im Spitzenspiel überraschend Torhüter Ziffzer aufgeboten, währen am Freitag im Heimspiel gegen DEL-Neuling Bremerhaven Stammtorhüter Endras im Kasten stand. Doch die Rechnung von Trainer Simpson ging letztlich auf, denn nach Sparres Ausgleich zum 5:5 gelang Akdag in der Overtime auch noch der Siegtreffer für die Adler.

Apropos Torhüter: Auch Krefeld bot im kleinen Rhein-Derby gegen Düsseldorf Neuzugang Treutle auf, während bei den Gästen zum ersten Mal in dieser Saison Felix Bick den Vorzug vor Mathias Niederberger erhielt. Bis zur zweiten Drittelpause hielt die ersatzgeschwächt angetretene DEG ein 2:2, um dann aber doch eine Schrecksekunde zu erleben. Kretschmann hatte kurz vor Schluss das 3:2 erzielt, die Schiedsrichter gaben den Treffer aber nach Videobeweis nicht. So ging es in die Overtime. Und da hatten die Gäste das bessere Ende für sich. Norm Milley gelang nach einem Abpraller von Treutle der Siegtreffer.

DEL-Neuling Bremerhaven hatte bereits am Nachmittag für die nächste Überraschung gesorgt. Am 10. Spieltag setzten sich die Fischtown Pinguins gegen die Eisbären Berlin mit 3:1 durch. Jason Bast in der 57. Minute und Jack Combs per Empty-Net-Goal 33 Sekunden vor Spielende sorgten für den bereits vierten Erfolg der Norddeutschen. Der nach drei Spielen Pause erstmals wieder eingesetzte Keeper Jani Nieminen wehrte 27 Schüsse der Eisbären ab.

Ihren Aufwärtstrend fortgesetzt haben die Iserlohn Roosters. Die schlecht gestarteten Sauerländer feierten beim 3:2 in Schwenningen den vierten Erfolg in den vergangenen fünf Auftritten. Ein Doppelpack von Greg Rallo sowie ein Treffer von David Dziurzynski brachte die Gäste bis zur Spielmitte mit 3:0 in Front. Simon Danner und Jérôme Samson brachten die Wild Wings zwar noch einmal heran, die Krönung der Aufholjagd blieb Schwenningen allerdings verwehrt.