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Es ist ein Wechsel, der für Aufsehen gesorgt hat - jener von Stürmer Roope Ranta von den Lausitzer Füchse zum SC Riessersee. Eishockey NEWS zeichnet den Weg des Finnen ins Werdenfelser Land noch einmal nach.
Bis Mitte November lief der Zeitvertrag des derzeit Dritten der DEL2-Scorerwertung in der Lausitz noch. Natürlich hätten diese gerne zeitig den Vertrag verlängert. Nach seinen starken Leistungen wartete Ranta bzw. dessen Agent jedoch ab. Ende vergangener Woche wurde Ranta von seinem Agenten dann bei zahlreichen Clubs angeboten. Bietigheim, Ravensburg und Riessersee gaben daraufhin Angebot ab. Bietigheim schied frühzeitig aus. Am vergangenen Sonntag schien dann alles auf einen Wechsel zu den Towerstars hinauszulaufen. Denn die Oberschwaben toppten das Angebot des SCR. Aus finanziellen Gründen hätte ein Wechsel nach Ravensburg also am meisten Sinn gemacht. Doch dann kamen sogenannte "weiche Faktoren" ins Spiel. Toni Söderholm, Landsmann von Ranta und seinem Agenten und neben seiner Tätigkeit in der Red Bull-Organisation auch Co-Trainer beim SCR schaltete sich Anfang der Woche ein. Außerdem gefiel der Frau von Ranta die Gegend um Garmisch-Partenkirchen. Gerade bei verheirateten Spielern durchaus immer wieder ein Argument - so lange auch der Rest einigermaßen stimmt.
So sagten Ranta und sein Agent am Mittwoch den Ravensburg Towerstars ab und beim SC Riessersee zu. Daraufhin konnte Geschäftsführer Ralph Bader die Auflösungsverhandlungen mit dem enttäuschenden Ryan McDonough führen, der allerdings bis er einen neuen Club gefunden hat, noch auf der Payroll steht. Parallel dazu liefen auch die Verhandlungen zwischen dem SCR und den Lausitzer Füchsen, um Ranta sofort ins Werdenfelser Land zu lotsen. Denn eigentlich lief der Vertrag des Finnen noch für die kommenden zwei Spiele. Auch da konnte dann am Donnerstag eine Einigung erzielt werden.
"Wir wedeln sicher nicht mit den Geldscheinen", sagt Ralph Bader zur Mitteilung aus Weißwasser, man sei bei Ranta an die finanzielle Schmerzgrenze gegangen. Natürlich verdient Ranta nun mehr als vorher in der Lausitz. Allerdings: "Er ist nicht unser Spitzen- oder Top-Verdiener", so Bader.
Und die Moral von der Geschichte: Am Ende geht im Profisport eben doch auch immer um Geld. Vielleicht nicht immer in erster Linie und um das allerhöchste Angebot. Aber nur, weil die Lausitzer Füchse Ranta die Chance gegeben haben, in Deutschland auf sich aufmerksam zu machen, heißt das noch lange nicht, dass der Spieler aus Dankbarkeit dort auch eine ganze Saison verbringt.
Tobias Welck