Bundestrainer Marco Sturm.
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Welches Fazit zieht man nach dem Deutschland Cup 2016? Am besten man hält es wie Franz Reindl. "Ja, aber", meinte der DEB-Präsident. Oder mit anderen Worten: Man hat den Titel erwartungsgemäß mit einer unerfahrenen Mannschaft nicht verteidigen können und die Defizite wurden deutlich. Andererseits hat das Team Willen und Ehrgeiz gezeigt und die internationalen Erfahrungen sind für die Zukunft wichtig.
Und so zeigte sich auch Bundestrainer Marco Sturm unter dem Strich diplomatisch: "Mit der gesamten Woche bin ich insgesamt gesehen zufrieden. Viele Spieler haben sich gegenüber letztem Jahr positiv entwickelt. Taktisch zum Beispiel haben wir viel besser gespielt als vergangenes Jahr zum Auftakt." Gleichwohl weiß natürlich auch Sturm, dass er auf die jetzt fehlenden Leistungsträger bei der kommenden Heim-WM nicht wird verzichten können, um erfolgreich zu sein. "Aber ich bin froh und es ist wichtig, dass die Neulinge jetzt diese Erfahrung gemacht haben, auf welchem Level international gespielt wird", blickt der Coach auch schon in die Zukunft.
Die nahe Zukunft ist die Heim-WM im Mai. Und auch erst in fünf Monaten, im April, trifft sich das Nationalteam wieder. "Das ist schon komisch, es ist eine sehr lange Zeit", findet auch Sturm. "Gerade die Spieler, die jetzt hier nicht dabei waren, habe ich dann quasi eine ganze Saison lang nicht gesehen."
Bis dahin bleibe ihm dann wohl nur Daumen drücken, dass sich keiner verletzt, war eine der letzten Fragen an den Bundestrainer nach dem Deutschland Cup. Da musste auch Sturm schmunzeln und meinte: "So ungefähr." In der flapsigen Frage und der lustigen Antwort, steckte aber viel Wahrheit: Denn die zweite Garde ist noch längst nicht so weit, dass sie bei einem großen Turnier für Furore sorgen könnte. Auf den Stamm ist der Bundestrainer angewiesen, soll die Heim-WM erfolgreich werden. Dieses Fazit lässt sich nach dem Deutschland Cup 2016 ziemlich realistisch ziehen.
Tobias Welck