Seit drei Partien unbezwungen: Kaufbeurens Goalie Stefan Vajs.
Foto: City-Press
Die Luft wird dünn in der DEL2 bei den Eispiraten Crimmitschau und beim EHC Freiburg. Für beide Teams ging der angestrebte Neustart nach der Länderspielpause gehörig nach hinten los. ESVK-Goalie Stefan Vajs hingegen machte genau dort weiter, wo er vor der Pause aufhörte: Er pariert derzeit Schuss um Schuss und ist seit drei Spielen unbezwungen. In Weißwasser sorgte eine ganze Sturmreihe dafür, dass Roope Ranta schon beinahe in Vergessenheit geraten ist.
Mister "Unüberwindbar": Stefan Vajs ist nun seit drei Spielen unbezwungen. Schon vor der Länderspielpause glänzte er mit 30 Paraden beim 7:0-Kantersieg über Weißwasser. Danach folgten ein 4:0-Erfolg in Freiburg und ein 2:0-Sieg über Bayreuth. Vajs führte sein Team in dieser Zeit von Platz 14 auf Rang neun - und das in nur drei Partien. Er ist und bleibt die Lebensversicherung des ESVK, auch wenn er bescheiden meint: "Das ist nicht nur mein Verdienst. Die Mannschaft arbeitet sehr gut nach hinten, spielt insgesamt diszipliniert und blockt sehr viele Schüsse, was mir natürlich ungemein hilft." Am Freitag dürfen sich dann die Stürmer des SC Riessersee versuchen, die Wand im Tor des ESV Kaufbeuren zu überwinden.
Peinlicher Fehlstart: Ohne Worte - so könnte man die Leistung der Eispiraten Crimmitschau nach der Länderspielpause zusammenfassen. Auf eine 1:7-Derbyklatsche folgte ein 1:5 zu Hause gegen Ravensburg. Es brennt beim Schlusslicht, weshalb vor dem Heimspiel am Freitag gegen Bietigheim ein Treffen zwischen Fans und Verantwortlichen angesetzt wurde. Denn die Fans sind inzwischen auf den Barrikaden. Ein Banner mit der Aufschrift "Lauft, kämpft und zeigt endlich Charakter für den Verein" sagt eigentlich schon alles. Und Coach Chris Lee erklärte nach dem Spiel gegen Ravensburg: "Ich kann ihren Frust in der augenblicklichen Lage gut verstehen."
"Dürfen nicht komplett auseinanderbrechen": Eine genaue Analyse der derzeitigen Erfolglosigkeit wird auch beim EHC Freiburg betrieben. Die Wölfe starteten mit zwei Niederlagen und 1:10-Gegentoren in die nächste Saisonphase nach der Länderspielpause. Kapitän Philip Rießle stellt sich vor seinen Coach Leos Sulak: "Wir arbeiten jetzt schon die vierte Saison mit Leos zusammen und haben uns kontinuierlich gesteigert. Er macht einen super Job. Schwächephasen gibt es immer. Kritik am Trainer, das spielt bei uns in der Mannschaft überhaupt keine Rolle." Und er nimmt seine Mitspieler in die Pflicht. "Es darf uns nicht passieren, dass wir nach einem Gegentor komplett auseinanderbrechen und in elf Minuten fünf Treffer kassieren", so die Ansage des Leitwolf nach dem 1:6 in Bad Nauheim. Das komplette Interview mit Rießle finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS.
Hayes, Swinnen und Svoboda zaubern: Kaum ist der Abgang von Roope Ranta in Weißwasser eine gute Woche her, denkt kaum ein Füchse-Fan mehr an den nach Garmisch abgewanderten Finnen. Dennis Swinnen, Jeff Hayes und Jakub Svoboda haben den Top-Stürmer im Verbund mehr als ersetzt, sodass die Mannschaft von Hannu Järvenpää statt des befürchteten Einbruchs mit Vollgas aus der Länderspielpause kam. Allein Hayes kam in zwei Spielen auf sieben Scorer-Punkte. Swinnen ist inzwischen der Goldhelm der Füchse und traf am Wochenende dreimal. Der pfeilschnelle Angreifer strotzt momentan vor Selbstvertrauen. "Wenn sie mich checken wollen, dann sollen sie es doch tun. Aber sie müssen mich erst einmal kriegen und treffen, und das auch noch fair."
Sebastian Groß