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Montag, 28. November 2016

Die DEL-Woche in der Nachlese Herausragende Goalies, erfolgreiche Standpauke bei den Roosters und die vielen Probleme der Straubing Tigers

Nürnbergs Verteidiger Jesse Blacker (links), der hier gemeinsam mit seinem Kapitän Patrick Reimer sein Siegtor zum 6:5 im Gipfeltreffen gegen München feiert, traf in der abgelaufenen Woche gleich fünfmal (!).
Foto: imago

Es war ein denkwürdiges DEL-Spitzenspiel am Sonntagnachmittag in Nürnberg: Trotz eines zwischenzeitlichen 1:5-Rückstands besiegten die heimischen Thomas Sabo Ice Tigers (bestätigten am Montag die Verpflichtung von Brandon Prust) Tabellenführer EHC Red Bull München am Ende mit 6:5 nach Verlängerung und fügten dem amtierenden deutschen Meister damit die erste Niederlage nach zuvor neun (!) Dreiern in Serie zu. "Das war das beste und geilste Spiel im bisherigen Saisonverlauf", schwärmte SPORT1-Experte Patrick Ehelechner nach dem spektakulären Gipfeltreffen.

Angesichts von gleich drei kompletten Spieltagen hatte die abgelaufene DEL-Woche aber natürlich noch eine Menge mehr als nur den Kracher in Nürnberg zu bieten. Die Spieltage 21 bis 23 in der Nachlese:

Goalies der Woche:
Gab es gleich drei. Da war zum einen Bremerhavens Jerry Kuhn, der am Wochenende beim 3:1-Auswärtserfolg in Krefeld und der 0:1-Heimniederlage im Nordduell gegen die Grizzlys Wolfsburg insgesamt stolze 78 von 80 Schüssen auf sein Tor abwehrte und dem sein Kapitän Mike Moore "einige unglaubliche Saves" attestierte. Dazu kommt Mannheims deutscher Nationaltorhüter Dennis Endras, der bei den jüngsten vier Siegen seiner Adler insgesamt lediglich drei Gegentreffer schlucken musste (MERC-Angreifer Luke Adam: "Wir können uns gar nicht häufig genug bei Dennis bedanken"). Der erfolgreichste Schlussmann des abgelaufenen DEL-Wochenendes war allerdings Berlins Petri Vehanen, dem gegen die Düsseldorfer EG (5:0) und den ERC Ingolstadt (3:0) gleich zwei Shutouts hintereinander gelangen - der 39-jährige Linksfänger hatte zuvor in der laufenden DEL-Saison noch kein einziges Mal zu Null gespielt. "Petri haut sich immer in die Schüsse und hat damit schon so manche Niederlage verhindert. Jetzt ist sein Kasten dann auch endlich mal sauber geblieben", freute sich Eisbären-Verteidiger Jens Baxmann daher besonders für seinen finnischen Mannschaftskameraden.

Torjäger der Woche: War in der abgelaufenen Woche bemerkensweterweise ein Verteidiger: Nürnbergs Jesse Blacker gelang am Mittwoch beim 6:5-Heimsieg gegen Düsseldorf ein Doppelpack und wurde am Sonntag mit einem Hattrick - darunter das Game-Winning-Goal in der Verlängerung - im angesprochenen Spitzenspiel gegen den EHC Red Bull München zum Matchwinner. Mit insgesamt acht Treffern und 21 Scorer-Punkten ist der 25-jährige Kanadier, der im Sommer von den Texas Stars aus der AHL nach Nürnberg wechselte, nun in beiden Kategorien der erfolgreichste Defender der gesamten DEL. Kurios: Auch Münchens Derek Joslin gelang am Sonntagnachmittag ein Dreierpack. Zwei Verteidiger-Hattricks in einer Partie, das sieht man nun wahrlich nicht alle Tage.

Krise der Woche: Sechs Begegnungen in Folge haben die Straubing Tigers zuletzt verloren - die längste laufende Niederlagenserie aller DEL-Mannschaften. Und zieht man den Rahmen noch etwas weiter auf, stehen sogar satte 14 Niederlagen aus den jüngsten 17 Partien zu Buche - eine verheerende bis katastrophale Bilanz. Mäßige Torhüter-Leistungen, Qualitätsdefizite in der Verteidigung, schwächelnde Leistungsträger und fehlende physische Stärke im Kader: Die Liste der Tigers-Probleme ist lang. Keine große Überraschung also, dass Trainer Larry Mitchell vor der Gesellschafterversammlung der GmbH am Montagabend nicht mehr wirklich fest in seinem Sattel sitzt. Fakt ist allerdings auch, dass die Playoff-Plätze für die Niederbayern dank des guten Saisonstarts mit elf Punkten aus den ersten fünf DEL-Begegnungen sowie der alles andere als übermächtigen Konkurrenz noch absolut in Sichtweite sind: Fünf Zähler beträgt der Rückstand auf die auf derzeit auf Platz zehn rangierenden Krefeld Pinguine aktuell lediglich.

Standpauke der Woche: Zur Konkurrenz der Straubing Tigers im Kampf um einen Platz unter den ersten Zehn der DEL-Tabelle gehören momentan auch die Iserlohn Roosters, deren Trainer Jari Pasanen nach der 4:5-Niederlage in Augsburg am Freitagabend alles andere als bester Laune war: "Wir haben zu wenige Leute, die bereit sind, über 60 Minuten Roosters-Eishockey zu spielen", schimpfte der 52-jährige gebürtige Finne, und Roosters-Manager Karsten Mende ergänzte: "Es ist einfach mal wieder ärgerlich, dass wir das Spiel durch unsere eigene Doofheit verlieren". Deutliche Worte der Iserlohner Verantwortlichen, welche ihr Ziel jedoch nicht verfehlen sollten: Zwei Tage später im Heimspiel gegen die Kölner Haie präsentierten sich die Sauerländer wie ausgewechselt und rangen den Meisterschaftsanwärter schließlich mit viel Willen, läuferischer Stärke sowie taktischer Disziplin mit 3:2 nach Penalty-Schießen nieder. "Unsere Fans durften zum ersten Mal in dieser Saison Roosters-Eishockey, wie sie es lieben, sehen. Wahnsinn, was in nur einer Nacht passieren kann", staunte nicht nur Jari Pasanen hinterher nicht schlecht über den starken Auftritt seiner Mannschaft - der die Wende zum Besseren für die in der laufenden Spielzeit bislang noch unbeständigen Roosters war? Der Coach jedenfalls sagte: "Für mich ist es ein Rätsel, warum wir nicht immer so wie heute gegen Köln spielen".


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Die besten Bilder des 23. DEL-Spieltages am Sonntag (9 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • vor 5 Stunden
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • vor 22 Stunden
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • gestern
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • gestern
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 4 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
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