Enttäuschung bei den Löwen Frankfurt nach der erneuten Derbypleite gegen Kassel vor 6.990 Zuschauern am Freitag.
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Die Löwen Frankfurt werden wohl noch immer mit den Ergebnissen des vergangenen Wochenendes zu kämpfen haben. Zwei bittere Tiefschläge kassierten die Hessen am Derby-/Sonderzug-Wochenende. Besser lief es hingegen für den SC Riessersee. Und geradezu fantastisch war der Sonntagabend für Freiburgs Stürmer Niko Linsenmaier.
Blamage bis auf die Knochen: Nur zwei Tage nach einer erneut bitteren Derbypleite gegen Kassel (2:3 vor der Mega-Kulisse von 6.990 Zuschauern) wollten die Löwen Frankfurt vor 800 (!) mitgereisten Fans aus Hessen beim Aufsteiger in Bayreuth Wiedergutmachung betrieben. Doch stattdessen gerieten die Löwen in ein Debakel, blamierten sich bei den Tigers (Endstand 1:7) bis auf die Knochen. 53-mal schossen die Gäste auf den Kasten von Bayreuths Keeper Tomas Vosvrda, nur einmal waren sie erfolgreich. Ganz anders auf der Gegenseite: Förderlizenz-Goalie Justin Schrörs aus Duisburg kassierte sieben Stück bei 39 Bayreuther Versuchen.
Schrörs musste nach einem Autounfall von Backup Florian Proske kurzfristig einspringen, Nummer-eins-Goalie Brett Jaeger ist schon länger verletzt. Nach dieser peinlichen Vorstellung und der zehnten Derbypleite in Serie kann es für das Team von Trainer Paul Gardner nur noch aufwärts gehen in der kommenden Woche. "Es gibt ja noch ein Spiel gegen Kassel und zwei Begegnungen mit Bad Nauheim. Ich bin überzeugt davon, dass wir davon das ein oder andere Spiel gewinnen werden", so Gardner mit dem Mute der Verzweiflung nach dem letzten Wochenende zum Derbyfluch.
Mit fünf Stürmern im Powerplay: Tim Regan, Trainer des SC Riessersee, hatte sich für das vergangene Wochenende etwas ganz besonderes ausgedacht. Er ließ in seiner ersten Powerplayformation gleich fünf Stürmer auflaufen. So etwas sieht man im Eishockey eher selten, selbst in der NHL, wo so gut wie alles ausprobiert wird. "Wir haben schon viel probiert und so sind wir auf diese Variante gekommen", erklärt Regan. Und er wurde für seinen Mut belohnt! Seine Formation um Andreas Driendl, Mattias Beck, Roope Ranta, Jared Gomes und Michael Rimbeck stach gleich zweimal am Wochenende.
Ein Viererpack in 20 Minuten: Nicht nur dass der EHC Freiburg am Wochenende gleich sechs Punkte holen konnte, Wölfe-Stürmer Niko Linsenmaier gelang dabei etwas ganz seltenes! Der Center und Goldhelm der Breisgauer schnürte im Heimspiel gegen Heilbronn am Sonntag bereits im ersten Abschnitt einen Viererpack. "Nach dem ersten und zweiten Tor hab' ich gedacht: Hey, es läuft. Dann kam das dritte, und ich hab' gedacht: Jetzt ist es ein bisschen viel. Dann kam auch noch das vierte. Ich konnte das gar nicht so richtig realisieren" so der Stürmer. Sogar ein fünfter Treffer wäre bei einem Alleingang für den 23-Jährige noch möglich gewesen. "Aber ich hatte ja schon vier und deshalb ein bisschen Mitleid mit dem Torhüter", so Linsenmaier augenzwinkernd. Für ihn und die Wölfe (Platz neun) war es jedenfalls ein äußerst erfolgreiches Wochenende.
Sebastian Groß