Die NHL am Dienstag Denkwürdiger Abend in Sunrise: Meilensteine für Jagr und Luongo – Greiss führt Islanders zum Sieg

Was für ein Abend für die Florida Panthers! Nicht nur, dass das NHL-Team aus Sunrise am Dienstag einen 4:3-Heimsieg nach Penalty-Schießen gegen die Florida Panthers feiern durfte: Darüber hinaus erreichten gleich zwei Panthers-Spieler Meilensteine ihrer beeindruckenden Karrieren. Um wen es geht? Klar, vor allem mal wieder um Superstar Jaromir Jagr.

Drei Assists gelangen dem tschechischen Rechtsaußen in der Partie gegen die Sabres. Drei Assists, die bedeuten, dass Jagr nun stolze 1.887 Scorer-Punkte in seiner NHL-Vita stehen hat - und damit genauso viele wie der bislang alleinige Zweite der ewigen NHL-Scorer-Liste, Mark Messier. Jagr hat den sechsmaligen Stanley-Cup-Sieger also eingeholt, wird ihn vermutlich bald überholen - "und ich wäre schockiert, wenn er dann jemals nochmal vom zweiten Platz verdrängt wird", illustrierte Buffalos Angreifer Sam Reinhart nach dem Spiel die Tragweite des Meilensteins.

"Wenn ich irgendwann zurücktrete, werde ich über solche Dinge vielleicht etwas mehr nachdenken, aber aktuell genieße ich einfach nur jeden Moment in der NHL und tue alles dafür, in der Liga zu bleiben. Ich weiß, dass alle gelacht haben, als ich gesagt habe, dass ich bis zu meinem 50. Lebensjahr spielen will, aber ich arbeite jeden Tag, um das tatsächlich zu schaffen", kommentierte Jagr selbst seinen Meilenstein. Selbst wenn der mittlerweile 44-Jährige tatsächlich mit 50 noch immer spielen sollte, dürfte es mit Platz eins in der ewigen NHL-Scorer-Liste aber eher nichts mehr werden: Rekordhalter Wayne Gretzky hat schließlich nochmal stattliche 970 Punkte mehr in seiner Vita stehen

Da hat Roberto Luongo schon eher die Möglichkeit, noch etwas weiter nach oben zu klettern. Der Panthers-Goalie holte sich gegen Buffalo den 447. Sieg seiner NHL-Laufbahn und zog damit mit dem bislang alleinigen Fünften in dieser Statistik, Terry Sawchuk, gleich. Und mit Curtis Joseph (454 Siege) ist der Vierte der ewigen Bestenliste auch schon gar nicht mehr weit entfernt.

Im Schatten der Meilensteine in Sunrise waren am Dienstagabend unterdessen auch drei deutsche NHL-Profis im Einsatz: Während Verteidiger Korbinian Holzer (etwas mehr als elf Minuten Eiszeit, Plus-Minus-Statistik von -2) mit seinen Anaheim Ducks eine deutliche 1:5-Schlappe bei den Montreal Canadiens hinnehmen musste, hatten Thomas Greiss und Dennis Seidenberg Grund zur Freude: Ihre New York Islanders um Doppeltorschütze Anders Lee gewannen bei den Boston Bruins mit 4:2 und beendeten damit ihre Negativserie von zuvor fünf Niederlagen in Folge. Goalie Greiss gelangen dabei stolze 48 Paraden, und auch Abwehrspieler Seidenberg hatte mit fast 20 Minuten Eiszeit, einer Plus-Minus-Statistik von +2, einem Torschuss sowie gleich sechs Checks (zusammen mit Cal Clutterbuck Bestwert bei den Islanders) seinen Anteil am Erfolg. Nicht zum Lineup gehörte hingegen der Landshuter Tom Kühnhackl beim überraschend deutlichen 7:2-Heimsieg seiner Pittsburgh Penguins im Spitzenspiel der Metropolitan Division gegen die New York Rangers.

Apropos überraschend: Auch mit dem 4:3-Erfolg der Ottawa Senators bei den zuvor fünfmal in Folge siegreichen Chicago Blackhawks hatte im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet werden dürfen. Die Columbus Blue Jackets (3:2-Heimsieg nach Penalty-Schießen gegen die Los Angeles Kings, zehnter Sieg hintereinander und damit neuer Franchise-Rekord) wie auch die Minnesota Wild (2:0-Heimerfolg gegen die Colorado Avalanche, achter Sieg in Folge) bauten indes ihre beeindruckenden Erfolgsserien aus, während die New Jersey Devils den Nashville Predators in eigener Halle mit 1:5 unterlagen und damit zum bereits siebten Mal in Folge verloren.

Stefan Wasmer