Traum-Debüt für John Tripp: Eispiraten überraschen beim Spitzenreiter – Derbysieg für Kaufbeuren, Frankfurt gewinnt das Verfolger-Duell

Was für ein Traumeinstand für John Tripp an der Bande der Eispiraten Crimmitschau. Die Westsachsen gewannen nach einem unglaublichen Comeback in der Schlussphase mit 4:3 nach Verlängerung beim Spitzenreiter in Bietigheim. Frankfurt entschied das Verfolgerduell mit Dresden vor der prächtigen Kulisse von 5.144 Zuschauern für sich, Kaufbeuren das bayerische Derby gegen Garmisch. Bittere Heimpleiten mussten die Starbulls Rosenheim und die Kassel Huskies einstecken. Der Vorsprung von Bietigheim auf die Löwen schmolz am Mittwoch somit auf sechs Punkte.

Beim Top-Spiel zwischen Frankfurt und Dresden waren es die Gäste aus Sachsen, die den besseren Start erwischten. Arturs Kruminsch und Youngster Eric Valentin sorgten für eine 2:0-Führung für das Team von Bill Stewart nach 20 Minuten. Die Löwen zeigten sich jedoch wie am Montag in Weißwasser nicht geschockt, sondern kamen im zweiten Drittel zurück. Frankfurts Kapitän Patrick Jarrett und C.J. Stretch stellten auf 2:2 nach 40 Minuten. Im Schlussabschnitt bestimmte der Tabellenzweite aus Frankfurt endgültig das Geschehen auf dem Eis und kam so am Ende zu einem 5:2-Erfolg. Dresden rutschte durch die Niederlage auf Rang sechs ab.

Beim Trainerdebüt von John Tripp bissen sich die Eispiraten Crimmitschau lange Zeit die Zähne an der Defensive des Spitzenreiters aus. In Bietigheim wollte den Westsachsen einfach kein Treffer gelingen, sodass es bis zur 55. Minute 0:2 hieß. Marcus Sommerfeld hatte beide Treffer für die Steelers erzielt, ehe der Finne Niclas Lucenius den Anschluss für die Gäste markieren konnte. Danach begann eine wilde Schlussphase vor 3.244 Zuschauern, in der die Gäste sogar auf den 1:3-Rückstand noch die passende Antwort fanden. Jason Pinizzotto und Ivan Ciernik glichen das Spiel auf 3:3 aus. Und es kam noch besser für Tripps Team beim Einstand des neuen Chefs an der Bande: Vincent Schlenker sorgte in der Overtime für den 4:3-Erfolg der Gäste und den Sieg zum Debüt von Tripp. Es war gar der erste Auswärtssieg der Eispiraten in dieser Saison überhaupt.

Hin und her ging es im Duell der beiden Underdogs Rosenheim und Bayreuth. Beides Coaches dürften mit den Defensivleistungen ihrer Teams wieder einmal nicht zufrieden gewesen sein, auch wenn die heimischen Starbulls einige verletzte Spieler zu ersetzen hatten. Rosenheim gab einmal mehr einen Vorsprung aus der Hand. Nach 40 Minuten noch mit 3:2 in Front gelegen, steckten sie am Ende eine bittere 3:5-Heimniederlage gegen den Aufsteiger aus Oberfranken ein. Die Bayreuth Tigers verdrängten durch den Erfolg in der Fremde Bad Nauheim von Platz zehn.

Vor 4.369 Zuschauern in Kassel mussten die Huskies einen bittere 1:5-Schlappe gegen die Lausitzer Füchse einstecken. Die Gäste spielten sich in Nordhessen in einen Rausch. Es war bereits der siebte Auswärtssieg für das Team von Hannu Järvenpää in dieser Saison. Sein finnischer Landsmann Patrik Parkkonen konnten als Verteidiger mit einem Doppelpack glänzen. Die Gastgeber bekamen von Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi gleich vier Disziplinarstrafen aufgebrummt, die Gäste keine einzige. Daran merkte man, der Frust saß tief beim Meister.

Im bayerischen Derby zwischen dem ESV Kaufbeuren und dem SC Riessersee behielten die Hausherren die Oberhand. Die Allgäuer setzten sich gegen den SCR am Ende mit 3:1 durch. 2.600 Zuschauer hatten das Spiel verfolgt, in dem Youngster Simon Schütz den Gamewinner für den ESVK erzielen konnte. Weiter in der Krise steckt der EC Bad Nauheim, der beim Schlusslicht in Heilbronn erneut nicht punkten konnte. Mit 3:5 unterlagen die Hessen bei den Falken, daran änderte auch der Doppelpack von Verteidiger Joel Johansson nichts.

Ravensburg gewann das Derby gegen Freiburg am Ende deutlich mit 6:3, doch war der Erfolg über die Breisgauer Schwerstarbeit. Mit zwei Treffern glänzte Towerstars-Neuzugang Adam Lapsansky. Er brachte die die Hausherren mit seinem Doppelpack im zweiten Abschnitt nach frühem 0:2-Rückstand überhaupt erst wieder ins Spiel zurück.

Sebastian Groß