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Dienstag, 28. Februar 2017

Matchstrafen für fast das gesamte Team Farce in der Slowakei: Schiri schickt ganzes Team vom Eis, gibt 512 Strafminuten

Screenshot/Youtube

Das Spiel der slowakischen Juniorenliga zwischen Liptovsky Mikulas und Zilina verwandelte sich zehn Minuten vor der Schlusssirene zu einer wahren Farce: Hauptschiedsrichter Lubos Husar belegte nahezu alle Spieler des Heimteams mit einer Matchstrafe wegen unsportlichen Verhaltens. Die Partie konnte damit nicht regulär zu Ende gespielt werden. Insgesamt wurden unsagbare 512 Strafminuten verhängt.

Was genau ist passiert? Zur Spielzeit 50:23 Minuten wollte einer der Gästespieler den Stürmer der Heimmannschaft, Miroslav Struska, zu Boden schicken. Dieser wich der Attacke aus, konnte sich aber eine höhnische Geste gegenüber dem Gegner nicht verkneifen. Die Unsportlichkeit blieb Referee Lubos Husar nicht verborgen: Er bestrafte den "Übeltäter" zunächst mit einer Zehn-Minuten-Strafe, schickte ihn anschließend aber mit einer Matchstrafe in die Kabine zum Duschen.

Die Bank der Mannschaft von Liptovsky Mikulas begleitete den ganzen Vorgang mit einem Stakkato ihrer Schläger gegen die Bande. Dies brachte den Referee derart auf, dass er allen Spielern der Heimmannschaft, einschließlich dem Back-up-Goalie, eine Matchstrafe aufbrummte. Innerhalb einer Sekunde verteilte er damit unglaubliche 482 Strafminuten. Die Gastgeber hatten so keinen Spielberechtigten mehr auf der Bank und die Partie wurde beim Stand von 5:7 vorzeitig beendet.

Der Slowakische Eishockey-Verband wertete die Begegnung zugunsten von Zilina. Wie Wettbewerbsdirektor Robert Pukalovic mitteilte, haben sowohl die Schiedsrichter als auch die Spieler falsch gehandelt. Mit dem Fall werden sich nun die Disziplinarkommission und die Schiedsrichterkommission befassen. "Ich habe regelkonform entschieden, alles ist im Spielberichtsbogen festgehalten", erklärte Hautschiedsrichter Husar gegenüber (dem Internetportal) Sport24.sk.

"Alle Spieler der Heimmannschaft trommelten unentwegt mit ihren Schlägern gegen die Bande. Das dauerte so lange, dass ich schon eine Entscheidung treffen musste. Ich bewertete ihr Verhalten als eine Verhöhnung des Spielverlaufs und erteilte allen Spielern bis auf den Keeper, der im Tor stand, eine Matchstrafe", schrieb Husar in den offiziellen Spielbericht.

Der Trainer von Liptovsky Mikulas, Rudolf Zaruba, wollte das Ganze nicht wahrhaben: "Ich bin schon viele Jahre beim Eishockey, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt und werde es wohl auch nie mehr erleben. Das war keine Bloßstellung (Verhöhnung)! Schließlich haben dem Schiedsrichter auch alle Zuschauer und ebenso die Gästespieler für sein Hirngespinst applaudiert. Das konnte man anders lösen. So aber lässt es sich leicht behaupten, dass die Begegnung wegen unzureichender Anzahl von Spielern nicht zu Ende gebracht werden konnte. Dieser Schiri gehört nicht aufs Eis", schimpfte Zaruba.

Trotz ihres "Sieges" kamen aber auch die Junioren von Zilina in gewisse Nöte. Sie mussten über eine Stunde im Autobus auf ihre Abfahrt warten. "Wir haben bis 22.30 Uhr auf das Ausfüllen des Spielberichtsbogens gewartet und waren so erst gegen Mitternacht zu Hause. Die Jungs gingen zum Abendbrot, mussten dann aber völlig unnötig im Autobus warten", schilderte Zilinas Trainer Igor Martak. Im Spiel wurden 18 Matchstrafen und insgesamt 512 Strafminuten verhängt.

Lothar Martin


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